mitteilungen aus der küche

Donnerstag, 26. Dezember 2013

wir probieren neues #instagram

dam- & herrschaften, leserInnenschaft: wir haben erst mal genug. die luft ist raus. das bloggen - so lange hat es uns freude bereitet, so lange hat es uns vergnügt - ist irgendwie an einem toten punkt angekommen. aufmerksame beobachterInnen werden das ohnehin schon am rapide abnehmenden engagement, was unsere posting-häufigkeit angeht, beobachtet haben. ganz ohne foodporn geht's jedoch nicht, drum finden Sie uns jetzt auf instagram:


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Samstag, 8. Juni 2013

Off topic: Als der Lauch riss - ein Nachmittag mit dem Vienna Vegetable Orchestra

Gemüse kann vielseitig eingesetzt werden. Wie vielseitig, beweist seit 15 Jahren das Vegetable Orchestra. Die genussmousse-crew hat heute Nachmittag ein Konzert des Wiener Gemüseorchesters im Botanischen Garten (der runden Geburtstag feierte) besucht und war begeistert. Mit House-Klängen, über das Stück "Massacre du Printemps" (eine gemüsig-virtuose Interpretation des Ballettklassikers "Le sacre du printemps" von Igor Strawinskij) bis hin zu "Krautrock" bewies das Orchester, dass sich Gemüse auch akustisch nicht verstecken muss.

gemueseorchester1

Gespielt wurde ausschließlich auf Instrumenten, die mit Hilfe von Messern und Bohrmaschinen mit unterschiedlichen Bohraufsätzen aus Gemüsen hergestellt wurden. Ob Karottenflöten, Kürbistrommeln, Melanzani-Kastagnetten, Lauchviolinen oder Sellerie-&-Zucchini-Schlagwerke - die Musiker brauchen für die Herstellung der Instrumente eines rund einstündigen Konzerts knapp 150 kg Gemüse und rund zwei Arbeitsstunden. Und noch um einiges länger für den Soundcheck, wie eine Musikerin im Gespräch mit genussmousse verriet.

gemueseorchester2 Besonders actionreich wurde es heute beim nicht ganz ironiefreien Stück "Krautrock", für das die durchwegs schwarz gekleideten Musiker vier Krautköpfe mit Mikros versahen und so malträtierten, dass sich die Darbietung akustisch wirklich ziemlich nahe dem namensgebenden Original präsentierte. Kunstvolles Demolieren der Musikinstrumente à la Heavy Metal-Böse Buben inklusive.

Beeindruckend aber auch, wenn ein auf Platte gepresster Mitschnitt eines Karottenmusikstücks mit Hilfe eines Tonabnehmers/einer Tonnadel aus einer grünen Bohnenschote wiedergegeben und dazu mit Kürbispercussioninsturmenten und frisch geschnitzten Karottenflöten musiziert wird.

Dass bei Gemüsekonzerten nicht immer alles kalkulierbar ist und von den MusikerInnen viel Improvisationsgeist verlangt wird, zeigte sich auch heute: Ein frisch, während des performten Musikstücks geschnittener Lauch, der den Schluss-Plopp eines der Stücke intonieren sollte, riss im entscheidenden Moment. Fröhliches Gelächter in Publikum wie Orchester beendeten das nun ohne Ende dastehende Musikstück schließlich auf andere Weise.

Zeigt das Vienna Vegetable Orchestra gelassene Entspanntheit, was die Kalkulierbarkeit der Musikinstrumente angeht, nehmen die MusikerInnen ihre Musik indes sehr ernst. Das ist hörbar. Trotz ungewohnter Instrumentierung wird hier musikalisch höchste Qualität erzeugt. Doch davon, geschätzte LeserInnenschaft, überzeugen Sie sich am besten hier selbst. Eine amerikanische Fernseh-Dokumentation über das Vienna Vegetable Orchestra gibt übrigens auch einen sehr guten Eindruck davon, was KonzertbesucherInnen erwartet.

gemueseorchester3

Und noch ein Tipp am Schluss: Im Oktober ist das Wiener Gemüsorchester wieder in Innsbruck zu hören. Und zwar im Treibhaus. Ein exakteres Datum wird noch bekannt gegeben.

Sonntag, 14. Oktober 2012

Gartensachen: Resteverwertung nach dem Herbstschnitt

Heute mussten wilder Wein, Heckenrosen und sonst noch so manche hemmungslos wuchernde Pflanze dem Herbstschnitt weichen, den die im Garten herumgschaftelnde genussmousse-crew mit großem Vergnügen vollbrachte. Da fiel jede Menge Grünschnitt an. Viel davon kam weg. Einiges schien noch brauchbar. Und so wurde aus den Weinranken, den Hagebutten und den trockenen Käspappeln der wild aufgegangenen Malve ein Herbstkranz. Resteverwertung. Wer sagt, dass das nur in der Küche ein taugliches Prinzip ist?

kranzausdemgarten

Freitag, 1. Juni 2012

Salz ist nicht gleich Salz. Oder: Vom richtigen Salz in der Suppe

Zuerst war da das Glitzern. Hell. Gleißend. Weiß. Zwischen schier endlosen Hügeln in sonnenverbranntem Braun. Irgendwo in der Ferne. Kurz bevor das weite Blau begann. Dann kam der Wind. Und mit ihm der Geschmack auf den Lippen. Salz. Wer sich Neuseelands Salzfeldern nähert, fährt zunächst durch Weinberge, schließlich ewig lang durch stoppelige Grashügel. Der Ozean und mit ihm das Salz tauchen plötzlich auf. Unerwartet. Dafür umso beeindruckender. Auf einmal sind sie da und dominieren die Sinne. Das Sehen ebenso wie das Schmecken und Riechen.

salz

Auch auf dem Teller beeindruckt Neuseelands göttliches Marlborough Flaky Sea Salt. Wir waren von seinem Geschmack schon beim ersten Probieren restlos eingenommen. Und das offenbar nicht zu Unrecht, wie ein Artikel in der New York Times aus dem Frühjahr 2011 bewies: Dort wird eine Studie zitiert, die die unterschiedlichen Geschmäcker der diversen, international angebotenen Qualitätsspeisesalze belegte. Neuseelands Salzblüten überzeugten die Tester: Angeblich handelt es sich dabei um das Salz mit dem höchsten Umami-Anteil. Wir mochten es jedenfalls sofort. So gerne, dass wir - sobald unser mitgebrachter Vorrat aufgebraucht war - nach Lösungen suchten, wieder an das köstliche weiße Zeug zu kommen, auf das wir nicht mehr verzichten mögen.
Nach langem Suchen fanden wir schließlich einen Exporteur, der bereit war, uns etwas von dem kostbaren Weiß auf ein Schiff zu laden. Freilich nicht weniger als 15 Kilogramm Mindestabnahmemenge. Okay, dachten wir (alte Vorratsmenschen, die wir sind) - das geht. Ob es denn einzelverpackt sei, so wie in Neuseelands Geschäften, wollten wir wissen? Schließlich zieht Salz Wasser und ein 15 Kilogramm-Paket braucht niemand so schnell auf. Auch wir nicht. Die Bestätigung ließ nicht lange auf sich warten. Mit ihr kam das Anbot für die Transportkosten - die überstiegen den Salzpreis bei Weitem und waren so richtig "gesalzen". Aber wir waren schließlich angefixt. Süchtig, nach genau diesem und keinem anderen Salz. Also bestellten wir. Nicht, ohne vorher auch noch die Einfuhrkosten beim österreichischen Zoll geklärt zu haben.
Irgendwann, ein paar Wochen später, läutete es an der Haustüre. Davor stand ein schwer schnaufender Postbote. Er hatte gerade 15 Kilo Salz die Treppen heraufgehievt. Bezahlt war schnell. Noch schneller das Paket geöffnet. Doch - oh Schreck. Nicht die erwarteten Einzelpackerl warteten im Inneren, sondern ein einziger Riesenplastiksack voll Salz. Na bravo! Was war da falsch gelaufen? Nicht mehr eruierbar. Irgendwo in der Kommunikation quer um den halben Erdball war ein ordentlicher Knoten drin gewesen. Was tun? Zurückschicken? Bei den Transportkosten! Niemals! Also doch essen. Aha. 15 Kilo auf einmal? Geht nicht. Also abpacken. Aber wie? Man/frau hat ja auch den einen oder anderen ästhtischen Anspruch. Und kann darauf verzichten, sich sein Fleur de Sel aus der Plastikdose in Übergröße rauszufingern.
Es brauchte eine Lösung. Eine Verpackungslösung. Praktisch sollte sie sein. Wiederverschließbar. In Haushaltsgröße. Hübsch anzusehen. Und verschenkbar. Do it yourself lautete das Motto der Stunde. Beziehungsweise: fast "yourself". Die Grafikerin des Vertrauens war nämlich schnell angefragt und lieferte das wunderschöne & auch noch leistbare Package-Design (Danke M.!). Nachdem die einzelnen Verpackungskomponenten bestellt & geliefert waren, hieß es freilich für uns Tätigwerden: Waschen, Trocknen (Wasser und Salz - wir sagten es schon - verträgt sich nicht wirklich), Bekleben, Befüllen, Verschließen. Ein mehrere Abende füllender Zeitvertreib.
Das Ergebnis stimmt uns nun allerdings recht zufrieden: Wir haben für die kommenden Jahre ausgesorgt, was den Salzeinkauf angeht. Ein gefülltes Salzfass am Tisch ist unser ständiger Begleiter. Und das mit nicht irgendeinem Salz, sondern mit DEM Salz: Marlborough Flaky Sea Salt - der Königin untern den Salzblumen. Und auch die/der eine oder andere besondere Freund/in werden wir zum glühenden Fan machen. Da sind wir uns ganz sicher. Denn es braucht nicht irgendein Salz in der Suppe, sondern genau dieses!

Sonntag, 27. Mai 2012

Der genussmousse-Nachwuchs scharrt in den Startlöchern...

LeserInnenschaft, wir arbeiten dran. Und - es schaut gut aus. Der Nachwuchs begeistert sich zunehmend für Küchentätigkeiten. Äpfel schneiden, Saucen rühren und Kartoffeln waschen geht schon. Heute ein neuer Kochhöhepunkt - der erste selbstgeknetete Pizzateig (Teigrezept hier). Aber sehen Sie einfach selbst:

pizzateig

Donnerstag, 5. Januar 2012

happy happy - genussmousse ist fünf!

LeserInnenschaft! wir freuen uns. genussmousse gibt es jetzt seit fünf jahren. in denen ist viel geschehen: am 5. jänner 2007 haben wir zum ersten mal die tastatur rauchen lassen (unsere kochtöpfe freilich haben das lang vorher schon ab und zu getan). wir haben gekocht, sind gereist, eine sommerbuch-rallye veranstaltet, wieder gekocht, auch mal pausen eingelegt, auch längere, waren auf dem berg, auch ein zweites, drittes und überhaupt ganz viele male, haben ein kind geboren, weitergekocht, mit freunden gegessen, mit freunden genossen, gekocht, gelebt. und bei alldem war genussmousse dabei. ein treuer, manchmal fordernder, aber immer bereichernder begleiter. mit ganz, ganz vielen, die wir gar nicht alle hier aufzählen können (dafür, LeserInnenschaft, klicken Sie sich einfach durch unsere wirklich empfehlenswerten "related issues" in der rechten seitennavigation) und denen wir doch danke sagen möchten. für die freundliche, anregende und freudvolle bereicherung, die sie mit ihren blogs, kommentaren & mails in den vergangenen fünf jahren in unserem leben dargestellt haben. in diesem sinne: auf weitere fünf!

geburtstagskuchen

ps: den geburtstagskuchen, eine unserer lieblingsbackwaren, hat herr g. beigesteuert. das rezept dazu finden Sie hier.

Sonntag, 24. Juli 2011

genussmousse empfiehlt: Ai Weiwei @ Kunsthaus Bregenz

Heute steht mal nicht der Blick in die genussmousse-Kochtöpfe auf dem Programm. Wir möchten Ihnen, LeserInnenschaft, statt dessen andere Genüsse näherbringen. Und zwar vorwiegend architektonische... Ai Weiwei, chinesischer Künstler, documenta-Star, Architekt & überhaupt Vieleskönner. Wegen einer bislang nicht weiter begründeten Verhaftung durch die chinesischen Behörden und einer ebenso undurchsichtigen Freilassung auf Kaution derzeit in aller Munde. moon chest2Das merkt man auch beim Besuch der aktuellen Ai Weiwei-Schau im KUB, das nebenbei heftig für Ai Weiwei agitiert. Am Dach prangt die riesengroße Leuchtschrift "Free Ai Weiwei", von unterschiedlichen KünstlerInnen gestaltete Plakate im öffentlichen Bregenzer Raum fordern Solidarität ein und an der Kassa sind rote Jute-statt-Plastik-Sackerl mit der sinnigen Aufschrift des Dachgeschosses erhältlich. Und im Foyer drängen sich die BesucherInnen. Selten sieht mensch hier mehr Menschen. Die Schaulustigen sind da. Und außer einer Arbeit - ein Video Ai Weiweis dokumentiert den Abriss seines neuerrichteten Ateliers durch die chinesischen Behörden im Jänner dieses Jahres - wird ihre Schaulust mit wenig Sensationsheischendem befriedigt. Zu sehen sind, gestaffelt nach Stockwerken, zunächst ganz im Stile klassischer Architekturschauen, architektonische Arbeiten und Konzeptionen Ai Weiweis. Etwa eine Kooperation mit dem Schweizer Büro HHF. Mit "Five Houses" betitelt und bislang erst im Planungsstadium, soll daraus einmal Ai Weiweis ideales Haus werden. Oder Modelle des Nationalstadions in Peking, das Ai Weiwei gemeinsam mit Herzog & de Meuron für die Olympischen Spiele plante. Die wohl zentrale Arbeit der Bregenzer Ausstellung findet sich im nächsten Stockwerk. Für ORDOS 100 lud Ai Weiwei 100 junge Architekturbüros aus aller Welt ein, Einfamilienhäuser für die mongolische Steppe zu entwickeln. Ai Weiwei hat die Beiträge auf seine ganz spezifische Art verarbeitet: Wer das zweite Obergeschoss des KUB betritt, wird zuallererst von einem intensiven Duft nach Pinienholz umfangen. Dann beginnt sich das Auge zu orientieren: Ai Weiwei hat Rohformen der einzelen Einfamilienhausprojekte zu einem 500 Quadratmeter großen Holzmodell sägen lassen. Zunächst dominiert die Materialität des Modells mit seinen unterschiedlichen Maserungen, Strukturen und Färbungen. Erst der zweite Blick erlaubt genauere Befassung mit den Plänen für die Häuser.
Auch im nächsten Stockwerk duftet es harzig: Hier sind Ai Weiweis MoonChests zu sehen. Überlebensgroße Holzschränke, nach traditioneller chinesischer Handwerkskunst ohne Nägel gefertigt und mit kreisrunden Aussparungen irgendwo in der Mitte. Die Kästen offenbaren, hintereinander angeordnet, beim Blick durch die mittigen Löcher Sicheln in Form der Mondphasen.
Fazit: Interessante Werke mit olfaktorischem benefit. Wer freilich nur wegen des Sensationseffekts herkommen möchte, kann getrost zuhause bleiben. Hier dominiert die nüchterne Auseinandersetzung mit einem Aspekt des schillernden Arbeitsspektrums Ai Weiweis. Und an alle ArchitektInnen: Herkommen lohnt!
Mehr Bilder von der Ausstellung gibt es hier!

Donnerstag, 14. Juli 2011

Canis canem edit

Da sag' noch einer, die Welt wär' friedlich: Es ist ein ewig Fressen und Gefressen werden. Auch am genussmousse-Fensterbankl. Und: Nein, LeserInnenschaft. Wir können da nix dafür. Aber: Wir müssen zugeben, dass das höchst interessant zu beobachten war. Wie die niedlichen, kleinen Tierchen einander gegenseitig kannibalisieren. Selbst der Junior hat da mal nicht hingetatscht, sondern mit skeptischer Miene zugesehen. Wir verzichten heute allerdings auf Fleischkonsum. Freiwillig!

spinne

Mittwoch, 27. April 2011

genussmousse ist GENERVT...

... und zwar von all diesen KommerzkommentatorInnen, LinkoptimiererInnen und anderem Gesocks, das die blogosphäre & ihre Community schamlos auszunützen versucht. Ja, wir haben bislang derartige Kommentare, Mailanfragen, etc. einfach ignoriert. Nicht beantwortet, oft gar nicht angesehen, meist schlicht so getan, als gäb's das Zeug gar nicht. Selektive Wahrnehmung nennt man das. In Tagen wie diesen eine zentrale Fähigkeit in der breit gestreuten Palette der Medienkompetenz. Das funktioniert meist ganz gut. Vor allem dann, wenn mensch schon berufsbedingt täglich mit Infomails, unerwünschten Kontaktversuchen und ähnlichem Mist zugemüllt wird. In den vergangenen Wochen nimmt das hier auf genussmousse aber überhand. Also wird künftig GELÖSCHT. Und, was wir auch noch sagen wollten: Es ist völlig, VÖLLIG sinnlos, uns dämliche Werbegeschenke, Geld oder sonst irgendeine "Belohnung" für einen Linktausch, heimliche Produktbewerbung, etc. anzubieten. Wir machen sowas nicht. Wir preisen hier nur, wovon wir restlos überzeugt sind. Und zwar aus eigener Anschauung.

Montag, 3. Januar 2011

Einführung in die Welt der lukullischen Genüsse. Teil eins: Spaghetti

spaghetti2Der Junior übt. Essen nämlich. Derzeit ist er drauf und dran, die unterschiedlichen Geschmäcker zu entdecken, die die Welt zu bieten hat. Er probiert sich durch, sozusagen. Essen, ohne dem Junior genussmousse etwas abzugeben, geht gar nicht (mehr). Gott behüte, da kann der junge Herr ganz schön sauer werden. Und das ist gut so. Kulinarische Neugier will nämlich ebenso unterstützt wie gefördert werden, finden wir (wie übrigens jede andere Form von Wissbegier & Interesse auch, aber das ist eine andere Geschichte). Das ist freilich gar nicht so leicht, wie sich das fürs Erste anhören mag. Über gute Tipps dafür wären wir froh, geschätzte LeserInnenschaft!

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