veggie style

Sonntag, 14. Oktober 2007

Nussgnocchi mit glasierten Walnüssen und Birnentartar

Walnussgnocchi mit glasierten Walnüssen und BirnentartarIrgendwie schräg, dass unser Beitrag zum aktuellen kochtopf-Koch-Blogevent so spät kommt. Aber - obwohl wir dieses Mal das Thema wählen und den Event durchführen durften bzw. dürfen (danke, Zorra!) - hatten wir bislang kaum Luft und Muse, uns selbst was Feines auszudenken. Das liegt nicht zuletzt daran, dass wir gleich nach unserem Urlaub mit allerhand zusatzarbeitsproduzierenden Tatsachen in unseren Jobs konfroniert wurden. Anyway: Wir haben's ja geschafft und können nun Kartoffel-Gnocchi, geschmacklich aufpoliert mit frischen Walnusskernen, präsentieren. Serviert haben wir die kleinen Teigkugerln mit glasierten Walnüssen und roher, in Zitronensaft marinierter Birne.

Rezept:
Zutaten:Blog-Event XXVIII: Die Walnuss
Für die Gnocchi:
500g Kartoffeln
1 EL Grieß
1 EL Weizenmehl
1 Ei
60g Parmesan, frisch gerieben
7 Walnusskerne, klein gehackt

Für die glasierten Walnüsse:
8 Walnusskerne
80 ml Hühnerfond
1 walnussgroßes Stück Butter
1 Prise Zucker

Für das Birnentartar:
1 Birne
Saft einer halben Zitrone
Pfeffer, Salz

Zubereitung:
Kartoffeln kochen, schälen und durch die Kartoffelpresse jagen. Mit Parmesan, superklein gehackten Walnüssen, Ei, Mehl und Grieß (wenn nötig, kann davon auch etwas mehr zugegeben werden) vermischen. Auf bemehlter Unterlage Rollen formen, Stücke abschneiden und mit den Fingern in Gnocchi-Form rollen. Nun sind die glasierten Walnüsse dran: Die Nusskerne mit Hühnerfond, Butter und Zucker zum Kochen bringen und bei offenem Deckel so lange köcheln, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Die Nusskerne schmecken nun himmlisch und haben zudem einen glänzenden Überzug. Birne schälen, in kleine Würferl hacken und mit dem Zitronensaft, reichlich Pfeffer und etwas Salz vermengen. Rund zehn Minuten ziehen lassen. Unterdessen Gnocchi in viel siedendem Salzwasser garziehen lassen. Auf vorgewärmten Tellern gemeinsam mit den glasierten Walnüssen und dem Birnentartar anrichten, mit geschmolzener Butter beträufeln (besonders fein schmeckt's, wenn man/frau zur Butter noch ein paar Tropfen Walnussöl gibt). Mit Parmesan oder Grana bestreuen.

Guten Appetit!

Donnerstag, 20. September 2007

Gnocchi di zucca - Kürbisgnocchi, wie im Friaul

Gnocchi di zucca con aglio, salvia e burroZur Kürbisszeit gibt es im oberitalienischen Friaul eine besonders leckere Spezialität: Gnocchi di zucca. Dafür werden die sonst ausschließlich mit Kartoffeln zubereiteten Mini-Nockerl mit einem der vielseitigsten Saisongemüse überhaupt, dem Kürbis, "aufgebessert". Weil uns diese Kürbisgnocchi so ausnehmend gut geschmeckt haben, wurden sie heute in der genussmousse-Küche nachgebastelt. Und zwar mit Hilfe eines Kürbisses, den wir regelmäßig selbst aus Italien importieren. Bis heute haben wir es nicht geschafft, den Namen dieser besonders feinen und intensiv nach Melone duftenden Kürbissorte, die wir bislang nur in Italien ergattern konnten, herauszufinden. Die Früchte jedenfalls sind birnenförmig, mehrere Kilo schwer, das Fruchtfleisch ist gleichmäßig orange gefärbt, die Schale hellbraun bis beige, hügelig, rissig und rau und im Inneren sitzen hellbraune Kerne. Fragt man/frau die italienischen Gemüsehändler nach dem Namen für diese Sorte, bekommt man konstant die gleiche Antwort. Und die lautet schlicht und ergreifend: "Zucca!" Genau damit jedenfalls haben wir heute unsere gnocchi zubereitet, die anschließend - samt Salbeibutter - ratzeputz verspeist wurden.

Rezept:
Zutaten:
500g Kürbisfleisch
500g Kartoffeln
200g Weizenmehl
4 EL frisch geriebenen Grana bzw. Parmesan
2 Eier
Muskatnuss, Pfeffer
Für die Salbeibutter:
1 handvoll frische Salbeiblätter ohne Stängel
2 Zehen Knoblauch
Butter, Olivenöl, Salz, Pfeffer

Zubereitung:
Kürbis schälen, in Stücke schneiden und in Alufolie gewickelt im Backrohr bei 200°C (Heißluft 180°C) rund 30 Minuten garen. Kartoffeln mit der Schale weichkochen, schälen und noch heiß mit der Kartoffelpresse zerquetschen. Ebenso die inzwischen weichen Kürbisstücke. Daraus mit dem Mehl, Grana, frisch geriebener Muskatnuss, Pfeffer und den Eiern einen Teig rühren (wenn er allzu patzig ist, noch etwas mehr Mehl zugeben). Auf einem dick bemehlten Nudelbrett 2 cm breite Rollen draus formen, mit dem Messer Stücke abschneiden und mit zwei Fingern kurz darüberrollen, sodass sie eine runde Form erhalten. Die fertigen Gnocchi in reichlich kochendes Salzwasser geben und sieden, bis sie an die Oberfläche steigen. Unterdessen Butter mit Olivenöl in einer Pfanne aufschäumen, den hauchdünn geschnittenen Knoblauch kurz mitbraten, dann die fein ziselierten Salbeiblätter dazu. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Gnocchi mit einem Schaumlöffel oder einem Sieb abschöpfen und auf vorgewärmten Tellern mit der Salbeibutter anrichten. Dazu passt frisch geriebener Grana.

Guten Appetit!

Donnerstag, 19. Juli 2007

Frittelle di zucchine - Italienische Zucchini-Puffer

Frittelle di zucchine - Italienische Zucchini-PufferNun gibt es auch Zucchini aus heimischem Anbau. Knackig und frisch sind sie eine Verlockung, der wir beim Einkauf einfach nicht widerstehen wollen. Als Vorbild für das heute vorgestellte Zucchini-Rezept dient ein Gericht, das wir vor ein paar Jahren bei Gertrud und Mimmo Morelli in der Toskana erstmals gegessen haben. Die beiden leben einen Aussteigertraum auf einem Hof in der Nähe von Gaiole in Chianti. Dort bauen sie ihr eigenes Gemüse an und beherbergen immer wieder BesucherInnen aus aller Welt. So auch uns. Eines abends haben die beiden am großen Gemeinschaftstisch hausgemachte "frittelle di zucchine" kredenzt. Die Dinger waren ein Gedicht: Im Geschmack changierend zwischen salzig und süß, in der Textur irgendwo zwischen außen knusprig und innen weich. Weil wir uns (leider) nicht einfach mir nix, dir nix in die Toskana beamen können, mussten wir dieses Mal selber ran und haben uns daran versucht, die Morelli-frittelle nachzukochen. Und siehe da: Das Ergebnis hat uns eigentlich ganz zufrieden gestimmt. Begleitend haben wir dazu übrigens eine erfrischende Kräutercreme serviert.

Ach ja: Hier noch ein Lektüre-Tipp für all jene, denen's hinter dem Herd zu heiß ist. Unser Lieblingsschreiberling der NYT, Mark Bittman, listet 101 Simple Meals Ready in 10 Minutes or Less auf.

Rezept:
Zutaten:
3 bis 4 kleine Zucchini
3 EL Weizenmehl
2 Eier
30g frisch geriebenen Parmesan
1 Prise Backpulver
Olivenöl zum Anbraten
Muskatnuss, Pfeffer, Salz

Für die Kräutercreme:
150g Speisetopfen 20% (Quark)
3 EL Yoghurt
2 EL Sauerrahm
Salz
aus dem Garten oder vom Balkon: frischer Rosmarin, Thymian und Basilikum

Zubereitung:
Zucchini in hauchfeine Julienne-Stifte schneiden (das ist der aufwendige Teil des Rezepts, lohnt sich aber, weil dadurch entsteht erst die gewünschte Textur). Salzen, in ein Sieb geben und 2 Stunden lang abtropfen lassen. Eier mit Mehl, Parmesan, den Gewürzen und einer Prise Backpulver verquirlen und gut mit den Zucchini-Stiften vermischen. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen (eine beschichtete Pfanne ist hier zu empfehlen, denn dann benötigt man/frau nicht soviel Öl), mit einem Esslöffel kleinen Portionen von der Zucchini-Mischung hineingeben, flachdrücken und auf beiden Seiten goldbraun anbraten. Für die Kräutercreme Topfen, Yoghurt und Sauerrahm miteinander verühren. Kräuter waschen, feinhacken und mit etwas Salz unterheben.

Weinbegleitung:
Ribolla gialla von Thomas KitzmüllerDa offenbar auch unsere Weinempfehlungen LeserInnen finden (wir würden gerne mehr über die Schätze aus Eurem Weinkeller lesen, liebes lamiacucina-Team!), heute wieder mal ein Ausflug in die Welt der Önologie (oder zumindest das, was wir mit unseren bescheidenen Kenntnissen auf diesem Gebiet dafür halten). Zu den frittelle haben wir ein Fläschchen "Ribolla gialla" von Thomas Kitzmüller genossen. Der noch relativ junge, aber umso engagiertere Weinbauer mit schönen Weingärten im Collio ist in Cormons im Friaul zuhause. International punktet er immer wieder mit seinen Weißweinen, wie etwa dem Tocai friulano (dazu ein andermal mehr). Ein Geheimtipp ist aber seine "Ribolla gialla", ein luftig-leichter, hellgelber Wein aus einer der ältesten Rebsorten, die im Friaul angebaut werden. Die wenigen Flaschen, die Thomas Kitzmüller davon produziert, sind meist bereits im Mai bereits ausverkauft. Zu Recht, denn dieser frische und spritzige Wein mit fein zitroniger Note ist das ideale Sommergetränk. Ach, hätten wir doch bloß mehr davon ergattert!

Guten Appetit!

Mittwoch, 27. Juni 2007

Pomodori ripieni - gefüllte Tomaten (süßer Nachschlag inklusive)

Pomodori ripieniWeiter geht's hier und heute mit noch einem Rezept aus der genussmousse-Sommerküche. Eigentlich sollte es hierzulande ja abkühlen (das hat zumindest einer der schlauen Mitarbeiter der ORF-Wetterredaktion verkündet), aber nach einigen, heftigen Regengüssen ist es nun einfach nur noch schwül. Anyway: Wir lassen uns nicht unterkriegen und spulen einfach schon mal jetzt im Juni unser Sommerprogramm ab. Heute einer unserer "schnellen" Hundstage-Klassiker: gefüllte Tomaten.


Rezept:
Zutaten:
6 große Fleischtomaten
150g pane grattugiato (Semmelbrösel)
1 Kugel Büffelmozzarella
6 EL frisch geriebener Parmesan
1 kleine Knoblauchzehe
1 EL Olivenöl
3 Stängel Basilikum
1 TL peperoncino macinato (gemahlene Pfefferschote)
Salz, Pfeffer

Zubereitung:
Von den Tomaten einen Deckel abschneiden und sie dann aushöhlen. Salzen und umgedreht ca. 1 Stunde rasten lassen. Fruchtfleisch auffangen, in einem Sieb abtropfen lassen und anschließend klein schneiden. Mit den Semmelbröseln, der kleingeschnittenen Büffelmozzarella und dem Parmesan gut vermischen. Knoblauch ganz fein hacken und mit Olivenöl, Salz, frisch geriebenem Pfeffer sowie dem feingeschnittenen Basilikum zu der Semmelbrösel-Masse geben. In die Tomaten füllen, die Deckel darauf setzen und im Backrohr grillen, bis der Käse in der Füllung schmilzt und die Haut der Tomaten aufplatzt. Heiß servieren.

Süßer Nachschlag:
Marillen-Topfen-StreuselDa der Mensch ja nicht nur vom Brot allein lebt, muss hin und wieder Kuchen her (das wusste bekanntlich schon Marie-Antoinette - wir hoffen allerdings, dass uns solche Ansichten dereinst nicht den Kopf kosten). Herr genussmousse hat jedenfalls auch am heutigen Tag wieder dafür gesorgt, dass bei uns der Kuchen-Nachschub nicht abreißt. Da die Marillen- (okay, hier die Übersetzung für alle Nicht-Ösis: Aprikosen-)Ernte nun schon voll im Gange ist, gab's unseren bewährten Topfen-Streusel nun eben mit Marillenfüllung. Die (noch) leicht säuerlichen Früchte ergänzen sich hervorragend mit der Süße der Topfenmasse und der Streusel - uns hat's geschmeckt! Das Rezept für diese süßlich-erfrischende Köstlichkeit findet sich übrigens hier (tauschen Sie den im Rezept angegebenen Rhabarber einfach gegen Marillen aus).

Guten Appetit!

Freitag, 15. Juni 2007

Eierschwammerlragout mit Serviettenknödel

Eierschwammerlragout mit ServiettenknödelEierschwammerl beweisen wieder mal, was geübte Österreich-Reisende unter den deutschen BundesbürgerInnen ohnehin schon längst wissen: Das, was uns wirklich trennt, ist die Sprache. In Übersetzung also: Heute geht's hier um Pfifferlinge. Der Sommerpilz hat einen leicht pfeffrigen Geschmack, weshalb er wohl mal "Pfefferling" hieß und erst im Laufe der Zeit zum "Pfifferling" wurde. Warum er hierzulande Eierschwammerl genannt wird, darüber können wir nur spekulieren: Vielleicht liegt's einfach an der eidottergelben Farbe des Pilzes, der übrigens eine ausgesprochene Kalium-, aber überhaupt keine Kalorienbombe ist. Deshalb haben wir uns beim heutigen Ragoutrezept nicht zurückgehalten und - was die Sahne angeht - mal so richtig in die Vollen gegriffen. Das Rezept für unsere Sättigungsbeilage (wir amüsieren uns immer wieder königlich über dieses Vokabel, ähnlich wie Herr Lamiacucina, der sich daran nicht satthören kann), der Serviettenknödel also, findet sich an anderer Stelle im genussmousse-Blog, nämlich hier.

Rezept:
Zutaten:
250g frische Eierschwammerl
200 ml Sahne
80 ml Kalbsfond
2 Schalotten
1 Bund Petersilie
Butterschmalz zum Anbraten
1 Prise Zucker
Pfeffer, Salz
fakultativ: Mais- oder Kartoffelstärke

Zubereitung:
Die Pilze mit einem Küchenpinsel sorgfältig von Nadeln und Schmutz befreien. Größere Verunreinigungen unter fließendem, kaltem Wasser beseitigen. Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen und - je nach Menge - die Pilze in kleinen Portionen unter regelmäßigem Umrühren scharf anbraten (dabei entstehen leicht quietschende Geräusche). Pilze herausnehmen und die sehr feingehackten Schalotten glasig dünsten. Eine Prise Zucker darüberstreuen, kurz mitbraten, dann die Pilze wieder in die Pfanne geben. Mit der Sahne und dem Kalbsfond aufgießen und bei geringer Hitze 10 bis 15 Minuten vor sich hinköcheln lassen. Wer die Sauce dickflüssig mag, bindet sie nun mit etwas - in kaltem Wasser aufgelöster - Mais- oder Kartoffelstärke. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und vor dem Servieren mit kleingehackter Petersilie bestreuen.

Guten Appetit!

Freitag, 6. April 2007

Spinatknödel

Spinatknödel fertigTirol ist ein katholisches Land, geschätzte LeserInnenschaft. Nicht zuletzt deshalb haben wir es heute (am Karfreitag) nicht gewagt, Fleischhaltiges auf unsere Teller zu zaubern. Denn sowohl am Aschermittwoch als auch am Karfreitag herrscht hierzulande strengstes Fastengebot. Ein Gebot übrigens, das man sich in den rechtgläubigen Klöstern seit jeher zu versüßen wusste. Sei es mit besonders gehaltvollem Fastenbier oder auch einer schmack- und ebenso nahrhaften Fastensuppe. Wir haben heute in unserer Not auf eine alte Tiroler Spezialität zurückgegriffen, den Spinatknödel. Und das nicht zuletzt wegen unseres ziemlich anstrengenden Tagesprogramms.

Tagesprogramm:
Stubaier Alpen - Blick von NordketteNach langer Pause sind wir heute wieder mal die Nordkette, den Gebirgszug nördlich von Innsbruck, hinaufgekraxelt. Das machen wir - als gute (teils auch zugereiste) InnsbruckerInnen - immer wieder. Heute allerdings ziemlich entsetzt: Mit Hilfe eines Private Public Partnership-Projekts wurde die alteingessesene Nordkettenbahn (sie stand teils sogar unter Denkmalschutz) im vergangenen Jahr auf modern getrimmt. Das Resultat: Die Nordkette heißt jetzt neuhochdeutsch "nordpark", die Tickets für eine Fahrt auf den Berg sind teurer geworden und ziemlich viele Bäume den Hang hinauf bis zur Mittelstation auf der Seegrube mussten den neuen Seilbahnstützen weichen. Der einzige Vorteil der neuen Technologie: Die Bahn ist um einiges leiser als ihr Vorgängermodell (das noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts als ein Tiroler Prestigeprojekt aus dem Boden gestampft worden war). Ein Faktum, das wir als fleißige BegeherInnen der "diretissima" unterhalb der Bahn und entlang der Skipiste sehr wohl zu schätzen wissen. Aber wie dem auch sei: Knapp unterhalb der Bodenstein Alm haben wir eben diesen wunderbaren Blick auf das Stubaital samt Elfertürmen und Habicht aufgenommen. Und auch insgesamt war die Tour ein Genuss. Ins Tal haben wir dann freilich ziemlich großen Hunger mitgebracht. Grund genug, die Zubereitung der recht deftigen Spinatknödel anzugehen.

Rezept:
Zutaten:
300g Knödelbrot
200g Blattspinat tiefgefroren
100g passierter Spinat tiefgefroren
2 Eier
1/8l Milch
4 El Weizenmehl
1 Zehe Knoblauch
1 EL Olivenöl
1 walnussgroßes Stück Butterschmalz (geklärte Butter)
frisch geriebene Muskatnuss
Pfeffer, Salz

3 Zwiebeln
1 El Olivenöl

2 walnussgroße Stücke Butter
1 EL Olivenöl

Zubereitung:
Spinat auftauen und gut ausdrücken. Mit dem Knödelbrot vermischen. Klassischerweise mischt man/frau zuvor das Mehl unter das getrocknete Brot. Wir ziehen es vor, aus Butterschmalz, Olivenöl, Mehl, Milch und den Gewürzen eine schmackhafte Bechamel-Sauce herzustellen und die zum Knödelbrot und dem Spinat zu geben. Das Resultat sind - u.E. - besonders leichte und flockige Knödel. Zu dieser - gut durchgerührten Mischung - nun auch den Knoblauch, das Olivenöl sowie die Eier geben. Sorgfältig unterheben und mit nassen Händen Knödel formen. Rund 15 Minuten im Kühlschrank ziehen lassen. Unterdessen Zwiebeln in Ringe schneiden und im Olivenöl auf leiser Hitze langsam braun werden lassen (nur wenn sie langsam bräunen, karamellisieren die Zwiebeln - ein Geschmackserlebnis, das man/frau sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte). Butter zum Schmelzen bringen und mit Olivenöl langsam erhitzen. Knödel in kochendem Salzwasser rund 15 Minuten sieden. Mit geschmolzener Butter beträufeln, braune Zwiebelringe darauf anrichten und mit frisch geriebenem Parmesan oder Grana Padano (noch besser: Grana giovane aus dem Trentino) bestreuen. Dazu passt grüner Salat und die autochthone Trentiner Rebsorte "Teroldego" - ein gehaltvoller, eher deftiger Rotwein.

Guten Appetit!

Donnerstag, 29. März 2007

Couscous für Veggies

Couscous für Veggies fertigEine gute Köchin erkennt man im Maghreb an ihrem Couscous. Nein, nicht an der Sauce, die zu den – im besten Fall – luftig/lockeren Hartweizenkörnern gereicht wird, sondern am Hartweizen selbst. Der wird vielerorts immer noch zuhause hergestellt, indem die Köchinnen frisch geriebenen Hartweizengries mit Mehl und Salzwasser händisch zu Körnern rollen. Dann wird die "Couscoussiere", ein großer, doppelter Kochtopf mit Dämpfteil für den Hartweizen, hervorgeholt. Unten schmurgelt die Sauce (meist bestehend aus Gewürzen, Gemüsen, Huhn, Hammel und anderen Schätzen vom Souk) und oben dämpft der Couscous. Selbst die ehemaligen französischen Kolonisatoren wissen den Couscous inzwischen so sehr zu schätzen, dass er mittlerweile fast so etwas wie ein heimliches Nationalgericht der "Grande Nation" geworden ist.

Rezept:
Zutaten:
250g Couscous (mittel)
250ml heißes Wasser
1 TL Salz
1 EL Olivenöl
1 walnussgroßes Stück Butter

2 rote Paprikaschoten
2 bis 3 Kartoffeln
2 große Karotten
250g Kürbis (kein Muss, wenn er jahreszeitenbedingt nicht zu haben ist)
2 bis 3 grüne Chilischoten
1 Dose Pelati
300g gekochte Kichererbsen (oder gut abgetropfte aus der Dose)
4 EL blanchierte Mandeln
3 EL Rosinen
2 Zehen Knoblauch
2 EL Olivenöl
1 TL Kreuzkümmel (ganz)
2 TL Kurkuma (gemahlen)
1 TL gemahlene Peperoncini
1/2 Bund Koriander (Cilantro)

Zubereitung:
Hälfte des Olivenöls erhitzen und darin Kreuzkümmelkörner und eine Knoblauchzehe anbraten. Knoblauch herausnehmen, bevor er braun wird. In große Stücke geschnittene Paprikaschoten dazugeben. Nach kurzem Braten auch grob geschnittene Karotten, Kürbis und Kartoffeln hinzufügen. Unter Rühren Kurkuma- und Peperoncinopulver mitbraten (Vorsicht mit der Hitze: die Gewürzpulver dürfen nicht verbrennen). Rund die Hälfte des Korianders hacken (es darf durchaus auch ein Teil der Wurzeln dabeisein), die Chilischoten einritzen und beides dazugeben. Mit heißem Wasser und der Flüssigkeit aus der Pelatidose aufgießen bis das Gemüse fast bedeckt ist. Auf kleiner Hitze langsam und möglichst lang schmoren lassen. Wenn das Gemüse beinahe weich ist salzen und die gekochten Kichererbsen, die halbierten Pelati sowie die blanchierten Mandeln und die Rosinen zugeben. Weiterschmurgeln. Kurz vor dem Servieren ganz fein geschnittenen Koblauch in etwas Olivenöl verrühren und zur Sauce geben.

Couscous mit dem Wasser bespritzen und 10 Minuten quellen lassen. Mit der Gabel etwaige Klumpen zerkleinern und in den oberen Teil der Couscoussiere füllen. Bei offenem Deckel solange dämpfen, bis der Dampf durch den Couscous steigt. In einer großen Schüssel mit Olivenöl und Butter vermischen und neuerlich etwaige Klümpchen zerkleinern. Sauce darauf anrichten, mit dem restlichen Cilantro bestreuen und Servieren. Wer's einfacher mag, keine Couscoussiere zuhause oder schlicht wenig Zeit zum Kochen hat, kann auch Instant-Couscous verwenden wie er in zahllosen türkischen Läden auch hierzulande angeboten wird. Die Kochanleitung dafür ist meist ohnehin auf der Packung zu finden.

Guten Appetit!

Samstag, 24. März 2007

Gnocchi con sugo di pomodoro (al basilico)

Gnocchi fertig"Gnotschi" sagen manche, meinen tun sie aber "njokki", einen ganz bestimmten und ziemlich appetitlichen Typus italienischer Klößchen. Die Basis für dieses etwas arbeitsaufwändigere "primo" ist ein im Grunde ziemlich unkomplizierter Kartoffelteig. Diese eigentlich geschmacksneutrale Basis erlaubt zahlreiche Kombinationsvarianten. Die heutigen Gnocchi gab's bei uns ganz klassisch mit Tomaten und Basilikum - ein Vorgeschmack auf den noch fernen Sommer.

Rezept:
Zutaten:
500g vorwiegend festkochende Kartoffeln
2 Eier
150g Weizenmehl
500g frische Tomaten (auch Cherry-Tomaten eignen sich)
2 EL Olivenöl
2 EL Tomatenmark
2 Knoblauchzehen
Basilikum (frisch - getrockneter Basilikum schmeckt nämlich nach gar nichts!)
Pfeffer, Salz

Zubereitung:
Kartoffeln mit der Schale kochen. Wenn sie gar sind, schälen und noch warm in eine Schüssel pressen. Rasch mit dem Mehl und den Eiern zu einem kompakten Teig verarbeiten. 20 Minuten rasten lassen, dann jeweils aus Teilen des Teigs auf einem bemehlten Brett ca. 1 1/2 cm breite Rollen formen. Mit einem scharfen Messer in etwa 1 cm breite Stücke abschneiden, mit der Gabel einkerben und mit Hilfe der Zinken mit Rillen verzieren. Auf einem bemehlten Teller (ein Tablett oder ein Brett geht auch) auslegen, sodass sich die Gnocchi nicht berühren und im Kühlschrank rasten lassen. Kurz vor dem Servieren in kochendes Salzwasser gleiten lassen. Sieden, bis die Gnocchi an die Oberfläche der Flüssigkeit steigen, dann nochmals ca. 3 Minuten ziehen lassen und mit einer Schöpfkelle vorsichtig herausheben.

Sugo:
Tomaten von den Stilansätzen befreien und kreuzförmig einritzen. Mit kochendem Wasser übergießen, etwas ziehen lassen. Anschließend die Haut abziehen. Kerne und Flüssigkeit über einem Sieb ausdrücken, Flüssigkeit auffangen. In einem Topf mit breitem Boden oder einer Pfanne 2 EL Olivenöl erhitzen, eine in Scheiben geschnittene Knoblauchzehe und einen getrockneten Peperoncino dazugeben - leise anbraten. Knoblauch entfernen bevor er braun wird. Flüssigkeit der Tomaten mit 2 EL Tomatenmark zugeben und köcheln, bis die Flüssigkeit verdampft. Eventuell mit etwas Wasser nochmals aufgießen. Kurz vor dem Servieren die in grobe Stücke geschnittenen Tomaten zugeben. Mit Salz, Pfeffer und einer sehr klein gehackten Knoblauchzehe abschmecken. Nochmals kurz köcheln lassen und mit viel frischem Basilikum unter die Gnocchi mischen. Dazu gehört unbedingt frisch geriebener Parmesan oder Grana padano.

Guten Appetit!

Donnerstag, 8. Februar 2007

Falafel Sandwich

Falafel Sandwich fertigSeit Jahrhunderten liegen die europäischen Sehnsuchtsgebiete im Osten, im Nahen Osten, genauer gesagt. Auch die Küchen dieses Raums mit ihrem Reichtum an Gewürzen haben schon immer Verlockung bedeutet, vergleicht mensch sie mit den ehedem eher kargen Küchen des Nordens. Dank globalisierter Wirtschaft (jawoll, das hat auch sein Gutes - immer nur Meckern ist einfach nicht; viel vernünftiger wäre es nämlich unseres Erachtens, die aus der Globalisierung entstehenden Freiheiten für noch mehr Emanzipation und Freiheit einzusetzen. Aber das gehört nun wirklich nicht hierher), dank globalisierter Wirtschaft samt Migrationsströmen also, wissen wir heute auch in unseren Bereiten, wie die eine oder andere schmackhafte Köstlichkeit des arabischen Raums zubereitet werden muss.

Rezept:
Zutaten:
250 getrocknete Kichererbsen, über Nacht in Wasser eingeweicht
5 EL Weizenmehl
1/2 Sackerl Backpulver
1 Zehe Knoblauch
1 Zitrone
3 TL gemahlener Kreuzkümmel (Cumin)
2 TL gemahlener Koriander
1 TL gemahlene Peperoncini bzw. scharfe Chili
1 Bund Petersilie
1 Bund grüner Koriander (Cilantro)
1/2 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Sonnenblumenöl zum Frittieren
wer mag: 1 TL Tahine (Sesampaste)

Türkisches Fladenbrot
2 sonnengereifte Tomaten
1 Stück Feldgurke, geschält
6 bis 8 Blatt grüner Salat
Harissa
Yoghurt-Sauce, selbstgemacht aus 200 ml Yoghurt, frischer und kleingeschnittener Minze, 1/2 Zehe gepresstem Knoblauch, Salz und Pfeffer.

Zutaten:
Abgetropfte Kichererbsen roh im Fleischwolf, einer Küchenmaschine oder mit dem Stabmixer zerkleinern. Knoblauch dazupressen, feingehackte Petersilie und Koriander untermischen. Kreuzkümmel, Koriander, Peperoncino-Pulver, Salz, Pfeffer, Zitronensaft, Mehl, Backpulver und Olivenöl (wer mag, gibt jetzt auch die Tahine zu) gut einrühren. Nochmals durchpürieren. Mit nassen Händen walnussgroße Kugeln formen. 30 Minuten rasten lassen. Sonneblumenöl erhitzen und die Kichererbsen-Bällchen darin ausbacken bis sie braun werden. Auf Küchenrolle entfetten.

Taschen ins Fladenbrot schneiden, Salat, Tomaten- & Gurkenscheiben einfüllen. Etwas ausgekühlte Falafel mit den Fingern ein bisschen zerkleinern und dazugeben. Obere Brothälfte innen mit 1/4 TL Harissa bestreichen, Yoghurtsauce über die Falafel geben. Im Backrohr bei 120°C (100°C Umluft) kurz aufbacken und servieren.

Guten Appetit!

Donnerstag, 25. Januar 2007

Kaspressknödel

Beitrag zum Blog-Event zum Thema "Käse"

Kaspressknödel fertigGraukäse, oder "Graukas", wie ihn die Einheimischen nennen, ist eine Tiroler Käsespezialität aus Sauer- oder Magermilch. Der Käse verbreitet einen intensiven Geruch und wer nicht damit aufgewachsen ist, hält ihn meist für - gelinde gesagt - gewöhnungsbedürftig. Die TirolerInnen lieben "ihren" Graukas dafür innig, der Innsbrucker Schriftsteller Helmuth Schönauer hat ihm sogar einen Gedichtband gewidmet. Der besonders magere Käse (er enthält nicht mehr als 2% Fett i.T.) wird gerne nach sommerlichen Bergtouren auf der Alm genossen. Mutige essen ihn roh, ledglich in einer Marinade aus Essig, Öl, rohen Zwiebeln und eventuell etwas Petersilie. Sozusagen als Einstiegsdroge präsentieren wir heute ein Rezept, in dem der Graukas verkocht wird. Es handelt sich dabei um "Kaspressknödel", die nach Bergtouren nicht minder beliebt sind, sich aber auch hervorragend als wärmende Wintermahlzeit eignen.

Rezept:
Zutaten:
300 g Knödelbrot
3 EL Weizenmehl
2 Eier
200 ml Milch
1 mittelgroße gelbe Zwiebel
1 Zehe Knoblauch
1 Bunde Petersilie
200 g Graukäse
100 g Bergkäse
Butterschmalz (geklärte Butter)
Salz, Pfeffer

Zubereitung:
Knödelbrot in eine große Schüssel geben. Den Graukäse in kleine Stücke bröseln, den Bergkäse klein schneiden und beides mit dem Mehl zum Knödelbrot geben, gut durchmischen. Zwiebel fein hacken und in etwas Butterschmalz glasig dünsten, dann feingeschnittene Petersilie dazu, kurz mitdünsten. Knoblauchzehe schälen, sehr fein hacken und kurz in der Zwiebel-Petersilie-Mischung anschwitzen. Die Mischung zum Knödelbrot geben. Eier mit der Milch, Salz und Pfeffer verrühren und über die Knödelbrotmischung geben. 15 Minuten ziehen lassen. Mit nassen Händen Knödel rollen und sie dann platt drücken. In heißem Butterschmalz auf beiden Seiten knusprig braun anbraten. Die Knödel können in heißer Bouillon oder mit Sauerkraut oder mit Salat serviert werden.

Guten Appetit!

Blog-Event XX: Käse

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