backwerke

Mittwoch, 20. Mai 2009

Rhabarberkuchen, protestantisch

rhabarberkuchenKennen Sie das, LeserInnenschaft? Die Befriedigung, die sich einstellt, wenn Sie genussvoll ein Schüsserl voll gesüßtem Schlagrahm ausschlecken (vielleicht mit ein bisserl Zimt obendrauf)? Ja? Sie kennen das? Dann ist Ihnen vermutlich auch das schlechte Gewissen danach ein Begriff. Wenn's reuevoll drückt und zwickt, weil Sie sich wieder mal was gegönnt, anstatt - wie's die allgemeinen Vorschriften so verlangen - versagt haben. Aber: Es gibt Lösungen! Sie tun einfach, was immer Ihre sinnlichen Sinne gerade so von Ihnen möchten. Und beichten das dann. Rückwirkend. Reueproblem erledigt. (Kultur-)Katholizismus nennt man das. Praktisch, über Jahrhunderte bewährt und gut. Aber ob damit heute noch Kulturfortschritt zu erzielen ist? Schon Max Weber hat uns wissen lassen, dass unser aktuelles Wirtschaftssystem aus nichts anderem als aus dem Geist des Protestantismus entstehen hat können. Und Protestantismus verlangt ebensosehr nach Disziplin wie nach Selbstbeschränkung. Wirklich schlecht geht es uns nicht damit, oder? Es mögen uns dabei zwar einerseits die wunderschönen Höhen des sinnlichen, genussvollen Schlemmens verlustig gehen. Andererseits gewinnen wir Ausgeglichenheit und Harmonie (laut Konfuzius, um den auch noch zu bemühen, dann hören wir schon auf mit der Philosophie-Stunde, eines der höchsten Güter). Auch nicht schlecht, oder? Unser heutiger Rhabarberkuchen jedenfalls passt in dieses Konzept: Artig, brav, harmonisch, wohlschmeckend, aber: keine Sünde, ob deren Genuss die Welt rings um uns versinkt. Alltagstauglich indes allemal!

Rezept:
Zutaten:
Für den Teig:
150g Butter
3 Eier
1 Packerl Vanillezucker
1 Prise Salz
370g Mehl
3 TL Backpulver
100ml Milch
100g Zucker

Belag:
11 Stangen Rhabarber
Saft einer halben Zitrone
2 EL Zucker

Streusel:
200g kalte Butter
270g Mehl
1 TL Backpulver
160g Zucker
2 TL Zimt, gemahlen
1 Prise Salz

Zubereitung:
Rhaberber waschen, von den harten Fasern befreien, in 1cm dicke Scheiben schneiden und mit Zitronensaft und Zucker marinieren. Unterdessen Butter mit Zucker und Vanillezucker sowie den Eidottern schaumig rühren. Mehl mit Salz und Backpulver vermengen, gemeinsam mit der Milch zur Eidotter-Butter-Zuckermischung geben, gut durchrühren/-kneten. Eiklar zu Schnee schlagen und vorsichtig unterheben. Teig auf ein gebuttertes und bemehltes Blech streichen, mit dem Rhabarber belegen (es kann sich beim Marinieren sehr viel Flüssigkeit gebildet haben, ein Teil davon muss eventuell weggegossen werden). Nun kommen die Streusel dran: Mehl mit Salz, Backpulver, Zucker und Zimt gut verrühren, die kalte Butter in kleine Stücke schneiden und mit den Fingern mit der Mehlmischung zu Streuseln zerbröseln. Gut auf dem Rhabarberbelag verteilen. Den Kuchen ins vorgeheizte Backrohr geben und bei 200°C 30 bis 35 Minuten lang backen.

Guten Appetit!

Mittwoch, 29. April 2009

Richtig reichhaltige Schoko-Haselnuss-Torte

Schokolade-Haselnuss-TorteMit Speck fängt man Mäuse und mit Schokolade den herrn genussmousse. In jeder Form mag er das Zeug (natürlich gibt es auch ein Tages-Verbrauchs-Minimum, das keinesfalls unterschritten werden darf). Das Ganze hat durchaus seine praktischen Seiten. Denn: Die auch frau genussmousse mittlerweile bekannte Schokoladen-Abhängigkeit des herrn genussmousse (er würde es wohl "Schokoladen-Liebe" nennen) hilft ihr dabei, ihn ab und zu mal zu verwöhnen. So etwa, mit dieser herrlich üppigen Schokoladen-Haselnusstorte in der immerhin drei (richtig gelesen: 3) ganze 100g-Tafeln Schokolade stecken. Liebe geht ja schließlich auch durch den Magen, nicht wahr?

Rezept:
Zutaten:
Für die Torte:
200g Schokolade (70% Kakaoanteil)
90g Haselnüsse, frisch gerieben
60g Mehl
1 TL Backpulver
3 große Eier
150g Zucker
110g Butter
3 EL Kirschlikör
1 Prise Salz

Für die Glasur:
100g Schokolade
60g Butter

Deko:
1 handvoll Haselnüsse

Zubereitung:
Schokolade im Wasserbad langsam und unter Rühren schmelzen. Noch bevor sich das letzte Stück aufgelöst hat, von der Hitze nehmen und Stück für Stück die Butter einrühren. Ein bisschen auskühlen lassen. Unterdessen Eiklar und Dotter trennen, Eiklar kaltstellen, Dotter mit dem Zucker schaumig rühren. Nun die Schokoladen-Butter-Mischung einarbeiten. Mehl mit der Prise Salz, dem Backpulver und den frisch (!) geriebenen Haselnüssen (bloß keine bereits geriebenen kaufen - die schmecken buähhh!) vermengen. Gemeinsam mit dem Kirschlikör gut mit der Schokoladenmischung verrühren. Eiklar schlagen, bis aus dem entstehenden Schnee Spitzen gezogen werden können. Zunächst einen Löffel voll zum Teig geben und einarbeiten. Dann nach und nach auch den Rest vorsichtig unterheben. In eine gut eingefettete Tortenform (Durchmesser 23cm) geben und im Backrohr bei 190°C (vorheizen!) rund 40 Minuten backen. Herausnehmen, ein paar Minuten auskühlen lassen, aus der Form nehmen und auf einem Backgitter weiter kühlen lassen. Unterdessen die Haselnüsse auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech bei 230°C im Backofen rösten. Herausnehmen, überkühlen lassen und mit den Fingern die feinen, braunen Häutchen wegreiben (Achtung: heiß!). Für die Glasur auch die letzte Tafel Schokolade im Wasserbad schmelzen, von der Hitze nehmen und die Butter einrühren. Auskühlen lassen, bis die Mischung zwar noch flüssig ist, aber an der Oberfläche schon leicht zu stocken beginnt. Mit einer Teigpalette schön regelmäßig auf dem Kuchen verteilen (das gehört zu frau genussmousses Lieblingsbeschäftigungen) und die Haselnüsse zur Verzierung in einem Kreis auf die Glasur setzen. Es empfiehlt sich, die Torte (mindestens) über Nacht im Kühlschrank kühlen zu lassen (sie wird besser, wenn sie ein wenig steht).

Guten Appetit!

Montag, 20. April 2009

Cookie-Mania #2: Das besondere Etwas: Schoko-Cookies mit Fleur de sel

Salzblumen-Schokoladen-CookiesKennen Sie das, LeserInnenschaft? Man beisst in ein Cookie, in Erwartung des üblichen Süßzeugs und da ist es - dieses besondere Etwas. Ein Etwas, das auch die Ränder der Zunge berührt. Das einen fragen lässt, was das denn ist, das diesem Cookie zu so vollem, ungewöhnlichem Geschmack verhilft. Das Geheimnis ist gelüftet: Es ist Salz. Schlicht und ergreifend, Salz. Als wir in Neuseeland immer wieder auf Cookie-Rezepte mit nicht gerade geringen Salzmengen stießen, waren wir zunächst skeptisch. Dieses Rezept, ausgeführt mit selbstimportiertem "Fleur de sel" von Neuseelands Pazifikküste (ja, wir haben die Salzbecken nahe den Marlborough Sounds persönlich gesehen), hat uns schließlich überzeugt. Von nun an gibt's bei uns Cookies nur noch mit ordentlichem Salzanteil.

Rezept:
Zutaten:
Die Mengenangaben dieses Mal in "cups", wobei wir eine Tasse, die 250ml Wasser fasst, als Messbecher benutzten:
2/3 cup Weizenmehl
1/4 cup ungesüßtes Kakaopulver
1/2 cup Vollkornhaferflocken (die sind das gesunde Alibi dieses Rezepts!)
1/2 cup Schokotropfen
2/3 cup Butter
2 Packerl Vanillezucker
1/3 cup Zucker
2/3 TL Fleur de Sel
1/2 TL Natron als Backtriebmittel

Zubereitung:
Mehl, Kakaopulver, Natron und Fleur de Sel gut vermengen. Zimmerwarme, weiche Butter mit Zuckern schaumig rühren. Mit dem Mehl, den Haferflocken und den Schokotropfen zu einem Teig verarbeiten. Keine Sorge: der Teig ist ziemlich bröselig, das ist schon richtig so. Mit den Fingern kleine Kugeln formen, auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche legen und plattdrücken (zwischen den einzelnen Teigkreisen sollte ein Abstand von mindestens 3 cm liegen). Bei 180°C im Backrohr - je nach Cookie-Größe - zwischen 13 und 15 Minuten lang backen. Auskühlen lassen, fertig! Dazu schmeckt ein Glas kalter Buttermilch!

Freitag, 10. April 2009

Nussschnecken

NussschneckenNussschnecken zeichnen sich schon allein dadurch aus, dass sie drei "s" enthalten. Eine Besonderheit im weiten Feld der deutschen Sprache, die seit der fortgesetzten Rechtschreibreformerei freilich an Häufigkeit deutlich zugenommen hat. Wie auch immer. Wir mögen nicht nur die drei "s", sondern auch, wofür Schnecken sonst noch stehen können: Die mittlerweile international etablierte Slow Food-Bewegung rund um Carlo Petrini etwa schmückt sich mit einer stilisierten Schnecke als Logo-Tier. Aber auch Felix, Sohn einer Mitarbeiterin und täglicher Büro-Sonnenschein von frau genussmousse, hat sich den Kosenamen "Schnecke" erarbeitet. Und zwar, weil er in Windeseile und ehe man sich versieht jeden, aber schon wirklich jeden Schreibtisch leerzuräumen vermag. Wen wundert's angesichts so vieler positiver Schnecken-Konnotationen, dass wir auch backtechnisch mal zur Spiralform greifen und den österlichen Frühstückstisch mit hausgemachten Nussschnecken (diese drei "s" haben wirklich was für sich) bereichern?

Rezept:
Zutaten:
Für den Germteig:
500g Vorarlberger Zopfmehl (eine Mischung aus Weizen- und Dinkelmehl)
1 Würfel Germ (Hefe), ca. 40g
100g Zucker
150 ml Milch
60g Butter
1 Ei
1 Prise Salz

Für die Füllung:
300g Haselnüsse
180g doppelt passierte Marillenmarmelade

Für die Glasur:
Saft einer Zitrone
reichlich Staubzucker (Puderzucker)

Zubereitung:
Aus handwarmer Milch, 1 EL vom Zucker, 2 EL Mehl und dem mit den Fingern zerbröselten Germ einen Vorteig rühren und an einem warmen Ort zugedeckt gehen lassen. Unterdessen Mehl auf eine saubere Fläche sieben, Salz, Zucker und geschmolzene Butter einarbeiten, dann den Vorteig sowie das Ei. Den Teig solange kneten (wenn nötig, noch etwas Mehl dazugeben), bis er kompakt und geschmeidig ist. Auch diesen Teig nun an einem warmen Ort zugedeckt rund eine Stunde lang gehen lassen. Unterdessen Haselnüsse im Backrohr (auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech, ohne Fett) leicht anrösten und im Mixer zerkleinern. Mit der Marillenmarmelade verrühren und beiseite stellen. Den Teig halbieren und zwei Rechtecke auswalken. Diese werden mit der Haselnuss-Marmeladenmischung bestrichen und jeweils von der Längsseite her aufgerollt. Die so entstehenden Rollen in rund 1,5 bis 2 cm dicke Rollen schneiden, diese auf mit Backpapier ausgelegte Bleche legen, etwas platt drücken und nochmals 10 Minuten gehen lassen. Anschließend bei 200°C rund 15 bis 20 Minuten backen. Den Zitronensaft mit dem Staubzucker verquirlen und die leicht ausgekühlten Schnecken damit bepinseln.

Guten Appetit!

Donnerstag, 12. März 2009

Muddy cream cheese brownies

Muddy cream chees browniesTeig, geschätzte LeserInnenschaft, Teig heißt das Stichwort. Sie erinnern sich? Damals, als Sie noch ganz klein waren. Und Mutter oder Großmutter (oder vielleicht gar den Vater) tatkräftig beim Backen unterstützten... Der Teig, der damals unter Ihrer Mithilfe angerührt wurde. Sie wissen schon? Der soooooo unheimlich gut schmeckte. So unvergleichlich viel besser als das gebackene Endprodukt der Backanstrengung?! Ja, wenn wir heute nicht so diszipliniert wären, dann würden wir doch noch immer die Rohversion genießen. Und auf's Backen pfeifen. Da wir aber in all den Jahren Kulturleistung erlernt haben, rühren wir uns nicht einfach so eine ungebackene Schüssel voll mit Teig, die wir dann genüsslich verschlecken. Nein. Heute rühren wir Teig, um ihn zu verbacken. ABER: Es gibt einen Ausweg. Brownies heißt das Zeug, das heimlicher Teiglust zum Durchbruch zu verhelfen und europäische Kulturleistung mühelos ins Eck zu drängen weiß. Halb gebackener, schokoladenschwerer, buttergetränkter Teig. Fast, als wenn er roh wäre. Jedenfalls ziemlich gut. Mit Suchtfaktor!

Rezept:
Zutaten:
100g Topfen (D: Quark), 25% Fett
2 EL Butter
1 EL Zucker
1 EL Maizena (Maisstärke)
Mark einer halben Vanilleschote
1 Ei
100g dunkle Schokolade (mindestens 70%)
20g sehr dunkle Schokolade (90%)
80g Butter
2 Prisen Salz
2 Eier
125g Zucker
125g Mehl
70g Pecan-Nüsse

Zubereitung:
Topfen mit Butter schaumig rühren, Vanillezucker, Maisstärke und Zucker sowie das leicht verquirlete Ei unterrühren. Beiseite stellen. Nun kommt der Schokoladenteil des Teigs dran. Schokolade(n) mit der Butter über Wasserbad schmelzen. Abkühlen lassen. Unterdessen Eier mit Zucker schaumig rühren und die Pecan-Nüsse grob hacken. Mehl mit Backpulver und Nüssen vermengen. Abgekühlte Schokomasse zum Eischaum geben und vorsichtig unterheben. Zügig nun auch das Mehl einarbeiten und abwechselnd mit der Topfenmasse in eine 20 x 20 cm große Backform füllen (hilfreich ist es, wenn man diese vorher mit Backpapier ausgekleidet hat), mit den Zinken einer Gabel vorsichtig und leicht durchmischen. Im Backrohr, vorgeheizt auf nicht mehr als 170°C, rund 40 Minuten backen. Herausnehmen, abkühlen lassen und in kleine Quader schneiden (die Praxis des anglophonen Raums, daraus riesengroße Dreiecke zu formen, überfordert mitteleuropäische Mägen - die Beschränkung auf kleinere Portionen hat in diesem Fall durchaus etwas für sich).

Guten Appetit!

Sonntag, 1. März 2009

Cookie-Mania #1: Lynnes five dozen biscuits

Lynne's five dozen biscuitsWenn Reisende irgendwo absteigen, sind sie stets besonders erwartungsvoll: Wird die Bettstatt die Ansprüche für die Nacht erfüllen, sind die Menschen, die sich hier aufhalten, interessant und - für Kochsüchtige nicht ganz unwesentlich - taugt die Küche? Die best-ausgestattete Küche unter Neuseelands Backpacker-Hostels fanden wir bei Lynne und Gordon Neilson in deren (hic nomen non est omen) Tombstone-Backpackers in Picton, dem Fährenhafen und Tor zu NZ's Südinsel. Und das verwundert nicht: Bäckt doch Lynne beinahe täglich hier für ihre Gäste. Und einmal pro Woche ist das ganz große Dinner dran: Da zaubert sie Greenshell Mussels, Fish Pie, leckere Salads und andere Köstlichkeiten für ihre Schäfchen. Und auch sonst kann sich Tombstone sehen lassen (legendäre Betten, schöne Zimmer, nette Mit-Gäste und eine tolle Umgebung, in der es viel zu entdecken gibt: etwa das größte Weinbaugebiet Neuseelands). Besonders angetan hatten es uns aber Lynnes "Biscuits", deren Rezept sie uns schließlich sogar verraten hat... ;-)

Rezept:
Zutaten:
520g Weizenmehl
1 TL Backpulver
1 TL Backsoda
300g Butter
230g brauner Zucker
140g weißer Zucker
2 Eier
das Innere einer Vanilleschote
Schokotropfen, Rosinen, Datteln oder was immer das Herz begehrt

Zubereitung:
Butter und Zucker schaumig schlagen, Eier und Vanille unterrühren. Die trockenen Zutaten zusammengeben und gut durchmischen. Alles miteinander in eine große Schüssel geben, durchmischen. Nun Rosinen, Dattelstückchen, Schokotropfen oder worauf immer man gerade Lust haben mag dazugeben. Teig in sechs gleich große Stücke teilen, zu Rollen formen und in Küchenfolie eingewickelt mindestens 2 Stunden im Kühlschrank rasten lassen. Auch möglich und eine geniale Lösung, um überraschenden Gästen stets frische biscuits anbieten zu können: die Rollen im Rohzustand einfach einfrieren. Wie auch immer man verfahren mag: Die Rollen vor dem Backen aus der Folie auswickeln, in rund 1 cm dicke Scheiben schneiden, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und im Ofen bei 150°C nicht mehr als höchstens 15 Minuten backen. Herausnehmen, abkühlen lassen und in ein großes Glas füllen. Die biscuits passen hervorragend zur "nice cup of tea"!

Freitag, 19. September 2008

Apple pie

Apple pieJuhuuu - die ersten heimischen Boskop-Äpfel sind zu haben. Diese Sorte eignet sich bestens zum Backen. Die Früchte sind nämlich mürbe und zugleich so richtig herrlich säuerlich. Eine idealer Kontrast zu süßem Teig beispielsweise. Und da sich die genussmousse-crew zudem aus bekennenden MürbteigliebhaberInnen zusammensetzt lag es nahe, einen solchen mit der neuen Ernte zu kombinieren.

Rezept:
Zutaten:
Für den Teig:
320g Weizenmehl
230g Butter
1 Msp. Salz
kaltes Wasser

Für die Fülle:
1 kg Boskop-Äpfel
100g Rohrzucker
3 EL Apfelschnaps oder sonst etwas feines Hochprozentiges
Schale und Saft einer unbehandelten Zitrone
2 Eiklar

Zum Bestreichen:
Marillenmarmelade
1 Dotter verquirlet mit etwas Milch und Zucker

Zubereitung:
Eiskalte Butter in kleine Flöckchen schneiden und mit dem gesalzenen Mehl rasch verkneten. Soviel kaltes Wasser dazu, wie nötig ist, um einen kompakten Teig zu formen - nicht mehr lang kneten! In Küchenfolie einwickeln und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ziehen lassen. Unterdessen Äpfel schälen und Kerngehäuse entfernen, in feine Scheiben schneiden. Zucker in einer großen Pfanne karamellisieren lassen, mit dem Schnaps aufgießen, köcheln bis sich große Blasen bilden. Nun die Apfelscheiben dazugeben, gut durchrühren und nach zwei Minuten von der Hitze nehmen. Zitronenschale und -saft unterrühren und auskühlen lassen. Teig aus dem Kühlschrank nehmen, in zwei Hälften teilen und auswalken. Mit der einen Hälfte eine Quiche- oder Springform auskleiden, den Teig ein Stück weit über den Rand ziehen. Eiklar steif schlagen, unter die Äpfel heben. Pie-Boden mit einer Gabel einige Male einstechen, mit Marillenmarmelade bestreichen, die Apfel-Eiklarmischung einfüllen und mit dem zweiten Teigkreis bedecken. Den überstehenden Rand einschlagen und mit einer Gabel eine Rillenverzierung anbringen. Mehrmals einstechen und mit Eidotter-Milch-Zucker-Mischung bepinseln. Im Backrohr bei 170°C rund eine Stunde backen. Noch warm, mit einem Klecks Schlagrahm serviert - ein Gedicht!

Guten Appetit!

Dienstag, 19. August 2008

Banana chocolate cupcakes

Banana chocolate cupcakesAb und zu braucht's auch im (Spät-)Sommer so richtig gehaltvolle, süße Schweinereien. Unsere Banana chocolate cupcakes gehören eindeutig zu dieser Kategorie. Sie erfüllen jendenfalls alle Bedingungen, um in die No-no-no-Listen der Diätberaterzunft aufgenommen zu werden. Aber mensch gönnt sich ja sonst nichts und wenn der Speck um die Hüften zu stark zunimmt, müssen wir einfach einmal öfter rauf auf die Berge. Dass wir das nicht unbedingt für eine Strafe halten, ist unserer Stamm-LeserInnenschaft bereits wohlbekannt.

Rezept:
Zutaten:
270g Weizenmehl
2 Eier
120g Butter
140g Rohr-Roh-Zucker
1 Packerl Vanillezucker
5 EL Milch
3 Bananen
100g Bitterschokolade in Stücke gehackt
1 Prise Salz
3 TL Backpulver
70g Bitterschokolade
30g Butter

Zubereitung:
Eier mit den Zucker schaumig rühren, dann weiche Butter und Milch dazugeben und weiterrühren. Bananen schälen, mit einer Gabel möglichst klein zerdrücken und zur Eier-Zucker-Butter-Creme geben. Mehl mit Salz und Backpulver vermengen und unterheben. Nun auch die Schokostückchen zugeben und in Muffinförmchen füllen. Bei 180°C Umluft (200°C normal) im Backofen 20 Minuten backen. Restliche Bitterschokolade mit Butter zum Schmelzen bringen, gut verrühren und als Dekoration auf die Bananen-Schoko-Cupcakes träuflen. Vor dem Servieren gut auskühlen lassen.

Montag, 14. Juli 2008

Ribiselschaumschnitten

Ribisel-Schaum-SchnittenZur Ribiselzeit (Johannisbeerzeit) gehört die Ribiselschaumschnitte wie der Bergschuh zur Tour auf den Gipfel - ohne geht es nicht! Und wenn schon, dann bitte ordentlich: Mit Eischneehäubchen, obenauf knusprig und untendrin luftig-schaumig. Wir haben ganze fünf Eiklar verarbeitet (die Dotter wanderten in einen Serviettenknödel, den es - wie im Vorjahr - zum Eierschwammerlragout gab). Kalorienbomben sind das zwar allemal, aber wir brauchen ja auch einen guten Grund fürs Bergsteigen...

Rezept:
Zutaten:
Für den Teig:
3 Eier
400g Mehl
150g Butter
100g Zucker
120 ml Milch
Schale 1 unbehandelten Zitrone
1 Packerl Backpulver
Salz

500g Ribisel (rote Johannisbeeren)

Für den Schaum:
5 Eiklar
300g Feinkristallzucker

Zubereitung:
Butter, Zucker und Eidotter schaumig rühren. Zitronenschale und Milch dazugeben. Dann das mit Backpulver und einer Prise Salz vermengte Mehl unterrühren. Eiklar schlagen und vorsichtig unterheben. Ribisel waschen und von den grünen Stielen befreien. Teig auf ein bemehltes Backblech geben, die Ribisel darauf verteilen und im auf 190°C vorgeheizten Backrohr 25 Minuten backen. Unterdessen die Eiklar zu schlagen beginnen, dann im Wasserbad auf 40°C erhitzen, nach und nach den Zucker einrieseln lassen und schlagen, bis sich mit dem Eiklar Spitzen bilden lassen. Auf dem Kuchen verteilen und bei 100°C bis 110°C Umluft eine Stunde lang im Backofen trocknen lassen.

Guten Appetit!

Montag, 7. Juli 2008

So eine Schweinerei: Schweinsohren

SchweinsohrenAktuell läuft da ja gerade ein Blog-Event zum Thema sau-gut. Fein, dachten wir uns, da wollen wir dabei sein. Das Thema - ideal. Selbst dann, wenn mensch - so wie wir momentan gerade - eine Mehlspeisenphase durchmacht. Denn: In der österreichischen Küche (angeblich kommt das Zeugs aus dem oberösterreichisch-bayerischen Raum) gibt es eine Süßigkeit, die zumindest namentlich nicht verbirgt, was sie ist: Eine richtige, rundum leckere Schweinerei. "Schweinsohren" sind ein luftig-leichtes Blätterteiggebäck, das die Geschmacksnerven nicht nur mit jeder Menge Butter, sondern gleich auch noch mit Tonnen von Zucker verwöhnt. Super-, nein äh: sau-gut eben!
So: Jetzt haben wir festgestellt, dass da noch jemand an Schweinsohren gedacht hat und mit dem Posten schneller war als wir. Deshalb laufen unsere Schweinsohren nun einfach außer Konkurrenz.

Rezept:
Zutaten:
250g Butter
250g Mehl
1/8l Wasser (so kalt wie möglich)
Salz
4 EL weißer Zucker
5 EL brauner Zucker
1 Packerl Vanillezucker

Zubereitung:
Mehl auf eine saubere Arbeitsfläche sieben, mit dem Salz vermischen und mit dem eiskalten Wasser schnell zu einem kompakten Teig verarbeiten. In Folie einschlagen und im Kühlschrank 30 Minuten rasten lassen. Ein Stück der Butter (auch so kalt wie möglich) zu einem 1 cm dicken Rechteck formen. Den Teig auswalken, in der Mitte knicken und die Butter darauf geben. Ränder gut andrücken, mit dem Nudelwalker auswalken. Mehrfach zusammenfalten und wieder ab in den Kühlschrank damit. Nach weiteren 30 Minuten mit einem weiteren Stück butter neuerlich so verfahren. Wieder kühlen und dann den Vorgang nochmal wiederholen. Nochmal im Kühlschrank rasten lassen. Dann Arbeitsfläche mit der Hälfte der drei Zucker bestreuen, Teig darauf auswalken, die Oberseite mit etwas Wasser befeuchten und den restlichen Zucker darauf verteilen. Von den Rändern her 3 cm breite Streifen einklappen, dann in der Mitte zusammenlegen und von der Rolle, die mensch auf diese Weise erhält, 1 cm breite Streifen abschneiden. Auf ein Backblech geben, das zuvor mit Backpapier ausgelegt wurde. Leicht andrücken und - wer Lust und noch nicht genug Zucker verwendet hat - nochmals mit etwas Zucker bestreuen. Im Backofen bei 180°C backen, bis der Zucker braun und karamellisiert und der Teig durch ist (rund 20 bis 30 Minuten).

Guten Appetit!

aktuelle kommentare

User Status

Du bist nicht angemeldet.

kontakt

genussmousse(at)gmx.at

Suche

 

Status

Online seit 6329 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2. Feb, 09:36

Credits

besucherInnen seit juni '07:


antipasti, mezze, vorspeisen
aus dem wasser
backwerke
balkan
basics
curries
desserts
französisch
fusion
indisch (auch viel veggie)
italienisch
kleine happen
Konservieren
kuechenliteratur
leibspeisen
mehlspeisen
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren