Kalbsschulter in Teroldego geschmort
Angesichts Herrn und Frau "la mia cucinas" super-appetitanregenden Rezepts für ein "Filetto di maiale al aceto balsamico" ist auch bei uns die Fleischgier wieder mal erwacht. Am liebsten befriedigen wir die mit einer ganz langsam in Rotwein geschmorten Kalbsschulter. Das Fleisch für dieses Gericht sollte gut durchzogen sein - nach dem Anbraten schmurgelt es nämlich immerhin eine Stunde lang im Rotweinsud. Als idealer Wein für dieses Rezept hat sich der Teroldego, der "König" unter den Trentiner Weinen, erwiesen. Die Rebsorte aus einem der nördlichsten Winkel Italiens wird zu einem erstaunlich "starken", intensiven und rubinroten Wein gekeltert. Teroldego schmeckt trocken und samtig, dabei aber voll und leicht nach Mandeln. Das Tröpfchen eignet sich übrigens nicht nur zum Kochen, sondern ist auch ein feiner Tafelwein.Rezept:
Zutaten:
750g Kalbsschulter
3 Zehen Knoblauch
1 Zweig frischer Rosmarin
4 EL Olivenöl
1 EL gemischte weiße und schwarze Pfefferkörner
1/2l Teroldego
3 Flocken Butter
Küchengarn
Salz
Zubereitung:
Kalbsschulter 24 Stunden vor der Zubereitung mit dem Küchengarn in eine runde, möglichst gleichmäßige Bratenform binden (das kann man/frau auch vom Metzger erledigen lassen - dabei kommt man/frau aber um das Vergnügen, dem Fleisch selbst die gewünschte Form verpassen zu können). Knoblauch schälen und in Scheiben schneiden, Pfefferkörner im Mörser leicht anquetschen und Rosmarinnadeln vom Zweig streifen und klein hacken. Alles vermischen und die mit dem Olivenöl übergossene Kalbsschulter damit einreiben. Im Kühlschrank marinieren lassen. Olivenöl in einen tiefen Topf abgießen, erhitzen und die Kalbschulter von allen Seiten scharf anbraten. Mit dem Teroldego ablöschen, salzen, Hitze reduzieren und halb abgedeckt eine Stunde lang mehr leise ziehen lassen als kochen. Dann das Fleisch aus der Sauce nehmen, sofort in Alufolie wickeln und zehn Minuten rasten lassen. Unterdessen die Sauce bei offenem Topfdeckel so lange kochen, bis die Hälfte der Flüssigkeit verdampft ist (also auf gut deutsch: das Ding einfach einreduzieren). Sauce mit den Butterflöckchen montieren (Butterflocken unterrühren), Fleisch in feine Scheiben schneiden und auf vorgewärmten Tellern auf der Sauce anrichten.
Guten Appetit!
reibeisen - 6. Mai, 20:30
"Fiorone di capra con nocciola" heißt die Vorspeise eigentlich, die wir zum 
Nach all den mittelmeerischen Genüssen der vergangenen Tage hatte die genussmousse-crew heute wieder mal Sehnsucht nach indischen Geschmäckern. Was läge da näher, als ein würziges Dhal zu servieren? Ganz wollten wir uns aber doch nicht aus dem Mittelmeerraum verabschieden, deshalb gab's ein leicht scharfes und dank des zugefügten Yoghurts dennoch cremiges Dhal auf der Basis von Kichererbsen. Die sehr gesunden Hülsenfrüchte (angeblich helfen sie, der Arteriosklerose und Herzinfarkten vorzubeugen), diese Hülsenfrüchte also, werden seit jeher da wie dort geschätzt. Das halten wir wiederum für gut so, denn auf diese Weise gibt es eine schier unüberschaubare Zahl von Kichererbsenrezepten, an denen wir uns versuchen können.
Wenn es nicht die Überschrift ohnehin schon verraten hätte, könnten wir mit dem heute vorgestellten dolce ein vor allem im alten Rom beliebtes Spiel spielen. Damals galten nämlich besonders jene Köche als angesehen, denen es gelang, die wahren Ingredienzien eines Gerichts zu verbergen. Bei ihren Festmählern machten es sich die Gastgeber zum Spaß, als Süßspeisen getarnte Fischgerichte zu servieren, Fleisch als Gemüse zu verkaufen, usw. Den Gästen blieb nichts anderes übrig, als einigermaßen mißtrauisch zu erraten, worum es sich beim kredenzten Gericht nun wirklich handeln mochte. Auch die heute vielerorts so beliebte
Irgendwie hatte sich in der genussmousse-crew während der vergangenen Wochen die Überzeugung durchgesetzt, dass es hoch an der Zeit sei, wieder mal das Meer zu sehen (das Bild links zeigt übrigens den Blick vom Balkon unseres Hotelzimmers, der sich bestens zum Seele-baumeln-lassen und Lesen geeignet hat). Da wir freilich auch im Urlaub nur ungern auf unsere Landsmänner und -frauen verzichten, beschlossen wir, nach
Auf der Piazza hinter dem Dom dominieren jedenfalls die italienischen Einflüsse. Nicht im Bild ist leider die casalinga beim Aufhängen der Wäsche, das Geschirrgeklapper und der Duft von Pinien, Jasminsträuchern und in Olivenöl angebratenem Knoblauch. In Spazierdistanz zum alten Stadtkern, am Hafen, arbeiten noch heute die Fischer auf ihren Booten. Meist zu dritt, holen sie händisch calamari und anderes Meeresgetier aus den löchrigen Netzen. Frühmorgens hatten wir sie noch in ihren kleinen Nussschalen übers Meer tuckern gehört und dabei beobachtet, wie sie die Netze (erkennbar durch kleine Bojen mit Fahnen aus schwarzen Plastiksäcken) eingeholt hatten. Unweit des Hafens, der in Ypsilonform in die Stadt ragt, liegen die Wohnviertel der immerhin ca. 9.000 Gradeser. Und die eine oder andere Villa schmückt sich nach wie vor mit Jugendstilelementen. Kein Wunder, war das frühe 20. Jahrhundert doch eine der besten Zeiten Grados. Nachdem die Bevölkerung der Insel, die über Jahrhunderte als sicherer Zufluchtsort vor den Kriegen auf der "terra ferma" (dem Festland) galt, lange in bitterer Armut gelebt hatte, begann sich hier mit der Einrichtung des Heilbads ein früher Thermentourismus zu etablieren.
Der entstehende Tourismus im einstmaligen k.u.k.-Seebad bot Alternativen zum harten Broterwerb der Fischer. In Grado scheint man sich nicht zuletzt deshalb eingerichtet zu haben mit den Fremden, die mit berechenbarer Regelmäßigkeit die Strände, Restaurants, Bars und Plätze der Stadt okkupieren. Das erstaunlich rege städtische Leben der Gradeser stört sich daran nicht, es weicht auch nicht aus: die sonntägliche Messe im Dom etwa ist gut besucht. Katholische Einheimische beten Schulter an Schulter mit den Gästen. Abends trifft sich eine Gruppe von rund 30 Männern und Frauen in einem der Restaurants auf der Piazza und stimmt - die staunenden Touristen schlicht ignorierend - unter der Leitung des Kirchenorganisten ein altes Lied nach dem anderen an (das war keine vom örtlichen Tourismusbüro organisierte Show). Tagsüber sind die richtigen Gradeser an ihren Drahteseln zu erkennen: Die Einheimischen fahren mit dem Rad zur Arbeit, zum morgendlichen caffè samt cornetto oder einfach zum Plausch an der nächsten Ecke. Und manches Mal, und weil hier alles nicht ganz so schnell gehen muss, schieben sie es auch ....
Wie in den meisten Sprachen, steckt auch im "peperone", dem italienischen Namen für die Paprika, der Wortstamm von Pfeffer. Das hat mit einem historischen Irrtum zu tun: Als Christoph Kolumbus und seine Leute in Amerika die Bekanntschaft mit der Schärfe der Chilischoten machten, glaubten sie sich am Ziel. Sie waren nämlich aus Europa aufgebrochen, um einen neuen und nicht von den Türken kontrollierten Handelsweg für das Gold ihrer Zeit, den Pfeffer, zu finden. Nichts war ihnen daher willkommener, als die Schärfe der Chilischoten zu schmecken. Schnell waren sie also überzeugt, dass es sich dabei um "pimiento", eben "Pfeffer", handeln müsse. Und egal, ob man Paprika nun "pimiento dulce", "piment doux", "sweet pepper" oder "peperone" nennt, schmecken tun die bunten Beerenfrüchte (ja, botanisch handelt es sich dabei tatsächlich um Beeren und nicht um Schoten) ziemlich gut. Außerdem bilden sie die Hauptzutat eines weiteren unserer Schnelle-Küche-Rezepte.
Eigentlich wollten wir ja bloß die Auswahl am Frühstückstisch erweitern. Und da die Kipferl, Golatschen und Striezl vom Bäcker um die Ecke zwar sehr gut, aber irgendwie auch schon recht normal sind, haben wir selbst die Teigschüsseln tanzen lassen. Rein orientierungsmäßig haben wir dafür dieses Mal diverse Koch- und Backfibeln zu Rate gezogen. Darunter auch "Das große Buch der österreichischen Mehlspeisen" von Josef Zauner. Seineszeichens Konditormeister der gleichnamigen und über die Grenzen Österreichs hinaus bekannten 
Etwas mehr als eine halbe Autostunde westlich von Innsbruck, am Eingang des Ötztals, liegt versteckt der
Schnelle Küche - davon gibt es verschiedene Arten. Die einen holen sich 'was aus dem Kühlregal und werfen die Mikrowelle an. Die anderen - und zu dieser Gruppe zählen auch wir uns - kochen Pasta. Ein Klassiker unserer Das-geht-schnell-und-schmeckt-trotzdem-fein-Küche ist die "Pasta zucchine e pignoli". Eigentlich ein Renner aus heißen Sommertagen, an denen ein langer Aufenthalt hinter dem Herdfeuer keine allzu großen Begeisterungsstürme auszulösen vermag. Da aber das Klima ohnehin langsam verrückt spielt und wir hier in Tirol quasi-mediterrane Vorsommertage genießen dürfen ("Danke, Klimaerwärmung, weiter so", möchte mensch fast sagen. Ja, ja, nicht sehr ökologisch, aber doch 100%ig nachvollziehbar, oder?), gibt's eben auch schon jetzt das eine oder andere Sommergericht.