Fleischstrudel auf Weißweinschaum
Wenn es darum geht, typische Speisen für das längst verflossene Habsburgerreich aufzuzählen, ist schnell der Strudel zur Stelle. Üblicherweise eher eine süße Mehlspeise, mögen wir auch pikante Varianten gerne. Überhaupt eignet sich die Teigrolle für Füllungen unterschiedlichster Art. Der eigentlich neutrale Strudelteig ist fast so universell einsetzbar wie die italienische Pasta. Ob man ihn nun mit Apfel, Mohn und Nuss oder eben mit Spinat und Schafskäse, mit Kraut, mit Kartoffeln oder mit Fleisch füllt. Strudel lässt sich gut vorbereiten und schmeckt (fast) allen - ein ideales Gästeessen.Rezept:
Zutaten:
Für den Strudel:
1 Packung fertiger Butter-Blätterteig
35dag gemischtes Faschiertes (Rinder- und Schweinehackfleisch)
2 große gelbe Zwiebeln
1 handvoll getrocknete Steinpilze
1/16 l Marsala
1/8 l intensiver Rinderfond
3 Eier
1 TL Majoran
1 Prise Zucker
Butterschmalz
Pfeffer, Salz
Für den Weißweinschaum:
1/4l trockener Weißwein
1 Eidotter
5 Stängel frischer Rosmarin
7 schwarze Pfefferköner
1 Gewürznelke
Muskatnuss
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Steinpilze in Marsala einweichen. Zwiebeln fein hacken und in etwas Butterschmalz anbraten, bis sie Farbe nehmen. Eine Prise Zucker dazu, nochmals eine Minute braten. Dann das Faschierte zugeben und unter Rühren braten, bis der Fleischsaft verdampft ist. Nun auch die Steinpilze samt restlichem Marsala in die Pfanne geben, mit dem Rinderfond aufgießen und köcheln, bis die Flüssigkeit völlig verdampft ist. Mit Majoran, Salz und Pfeffer gut würzen. Abkühlen lassen. Unterdessen den Strudelteig auswalken und auf der Innenseite mit verquirletem Ei bestreichen. Zur ausgekühlten Fleischmasse zwei Eier geben, vermischen und als längliche Rolle ca. fünf Zentimeter vom Rand entfernt auf den Strudelteig geben. Vom Rand weg einrollen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, mit Teigresten verzieren und mit dem restlichen Ei bepinseln. Im Backrohr bei 180°C rund 30 Minuten backen. Während der Strudel bäckt, Weißwein mit Rosmarin, Pfefferkörnern und Nelke in einem großen Topf oder einer Pfanne auf etwas weniger als ein Drittel der ursprünglichen Menge einreduzieren. Abkühlen lassen, Gewürze herausnehmen, salzen, Muskatnuss dazureiben und in einer Blechschüssel über heißem Wasserbad mit dem Dotter zu einem sämigen Schaum schlagen. Schaum auf vorgewärmte Teller geben und heiße Strudelstücke daraufgeben. Wer mag, serviert dazu hauchdünne, angebratene Kartoffelscheiben.
Guten Appetit!
reibeisen - 13. Aug, 13:30
Wenn man/frau eine Schuld angehäuft hat, gehört die eigentlich schleunigst abgetragen. Das wissen wir. Und doch haben wir uns nun ein paar Wochen Zeit gelassen, bis wir unserer Pflicht heute endlich nachkommen. Sie wollen wissen, was es mit diesem Schuld- und Pflichtgerede auf sich hat? Nun, die Sache ist ganz einfach und zudem schnell erklärt:
Besonders in den USA ist man (aber auch frau) sich bewusst, dass die Zubereitung eines perfekten Steaks durchaus zu den höheren Küchenkünsten zählt. Erst kürzlich hat
"Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen", heißt es schon im Neuen Testament. Und seien wir uns doch ehrlich: Derart eherne Verbindungen gibt es nicht nur in der Welt der Beziehungskisten, sondern auch in den großen, schier unüberblickbaren Weiten des kulinarischen Universums. Eine dieser Für-immer-und-ewig-zusammengeschweißt-
Traditionalisten vor. Im Hause genussmousse stand heute nämlich Klassisches auf dem Programm. Rouladen aus Rindfleisch oder, wie die Dinger hierzulande genannt werden: Rindsvögerl eben. Übrigens auch eines jener Gerichte, das uns von Kindheit an begleitet. Bei der Zubereitung von gerolltem Fleisch mit Inhalt sind der Phantasie freilich keine Grenzen gesetzt: So sind auch in der blogosphäre unzählige, feine Rezepte für Rouladen, Involtini, Röllchen, etc. zu finden.
Die Rehabilitierung des Schweinefleischs schreitet hierzulande voran. Und da auch schon die Frau Gesundheitsminister nichts gegen einen gepflegten "Schweinsbraten" einzuwenden hat, wollen auch wir nicht zurückstehen und bieten hier ein Rezept für Schweinemedaillons mit Pfefferrahmsauce. Wie sich's für den gutbürgerlichen Kalorienoverkill gehört, mit locker-flockigem Kartoffelpüree dazu. Und weil wir die so gerne mögen: Auch mit Karotten in Marsala-Sauce.
Linsen werden hierzulande ja kaum noch gegessen. Das ist schade, denn die gelben, roten, braunen, grünen oder gesprenkelten Dinger sind nicht nur gesund, sondern auch ziemlich schmackhaft. Die Spitzengastronomie hat das jedenfalls schon erkannt und bietet vom Le-Puy-Linsensalat bis zum Linsenschaumsüppchen allerhand Spezereien auf der Basis dieser Hülsenfrucht an. Und in Mittelmeerländern wie Italien oder der Türkei gab es sowieso nie einen Einbruch der Linsen-Genuss-Konjunktur (in der Toskana werden Linsen beispielsweise gerne zur Wildschweinwurst verspeist und am Bosporus köchelt man rote Linsen zur unwiderstehlichen Suppe). In unseren Breiten sind Linsen aus der Alltagsküche fast verschwunden. Dabei gehen viele der oft über Generationen weitergegebenen Linsenrezepte verloren. Wir haben eines davon ausgegraben und kochen diesen für den Alpenraum typischen Linseneintopf nun schon seit einigen Jahren immer wieder gerne.