Mittwoch, 6. Juni 2012

Knabberzeugs, nicht nur für FreundInnen des gepflegten Fußballspiels: Sojamandeln

Grundsätzlich gehören wir ja eher zu den Ignoranten, was Fußballgroßereignisse angeht. Überhaupt insgesamt eher zu den Ignoranten, was Fußball angeht. In dem quasi ewig währenden Spannungsfeld von "panem et circenses" sind wir einfach der panem-Fraktion zuzurechnen. Ganz in diesem Sinne, wird heute "Brot" für die Fußballmeute gereicht - damit beim Glotzen in die Glotze die grauen Zellen wenigstens ein bißchen Nahrung erhalten, in Form von Nüssen. Knabber-Nüssen. Geschmacklich oszilliernd zwischen Salz und nussigen Röstaromen. Selbstgemacht. Saugut.

sojamandeln

Rezept:
Zutaten:
350g Mandeln
Sojasauce

Zubereitung:
Mandeln in eine flache Schüssel geben, mit der Sojasauce übergießen (man/frau braucht so viel davon, dass die Mandeln alle in der Flüssigkeit zu liegen kommen) und mindestens fünf Stunden darin marinieren. Herausnehmen, abtropfen und auf einem mit Backpapier belegten Backblech verteilen. Rund eine Stunde trocknen lassen. Dann bei 200°C zwischen sieben und acht Minuten im Rohr rösten. Herausnehmen, auskühlen lassen, genießen (ein kühles Bierchen passt übrigens hervorragend dazu!).

Freitag, 1. Juni 2012

Salz ist nicht gleich Salz. Oder: Vom richtigen Salz in der Suppe

Zuerst war da das Glitzern. Hell. Gleißend. Weiß. Zwischen schier endlosen Hügeln in sonnenverbranntem Braun. Irgendwo in der Ferne. Kurz bevor das weite Blau begann. Dann kam der Wind. Und mit ihm der Geschmack auf den Lippen. Salz. Wer sich Neuseelands Salzfeldern nähert, fährt zunächst durch Weinberge, schließlich ewig lang durch stoppelige Grashügel. Der Ozean und mit ihm das Salz tauchen plötzlich auf. Unerwartet. Dafür umso beeindruckender. Auf einmal sind sie da und dominieren die Sinne. Das Sehen ebenso wie das Schmecken und Riechen.

salz

Auch auf dem Teller beeindruckt Neuseelands göttliches Marlborough Flaky Sea Salt. Wir waren von seinem Geschmack schon beim ersten Probieren restlos eingenommen. Und das offenbar nicht zu Unrecht, wie ein Artikel in der New York Times aus dem Frühjahr 2011 bewies: Dort wird eine Studie zitiert, die die unterschiedlichen Geschmäcker der diversen, international angebotenen Qualitätsspeisesalze belegte. Neuseelands Salzblüten überzeugten die Tester: Angeblich handelt es sich dabei um das Salz mit dem höchsten Umami-Anteil. Wir mochten es jedenfalls sofort. So gerne, dass wir - sobald unser mitgebrachter Vorrat aufgebraucht war - nach Lösungen suchten, wieder an das köstliche weiße Zeug zu kommen, auf das wir nicht mehr verzichten mögen.
Nach langem Suchen fanden wir schließlich einen Exporteur, der bereit war, uns etwas von dem kostbaren Weiß auf ein Schiff zu laden. Freilich nicht weniger als 15 Kilogramm Mindestabnahmemenge. Okay, dachten wir (alte Vorratsmenschen, die wir sind) - das geht. Ob es denn einzelverpackt sei, so wie in Neuseelands Geschäften, wollten wir wissen? Schließlich zieht Salz Wasser und ein 15 Kilogramm-Paket braucht niemand so schnell auf. Auch wir nicht. Die Bestätigung ließ nicht lange auf sich warten. Mit ihr kam das Anbot für die Transportkosten - die überstiegen den Salzpreis bei Weitem und waren so richtig "gesalzen". Aber wir waren schließlich angefixt. Süchtig, nach genau diesem und keinem anderen Salz. Also bestellten wir. Nicht, ohne vorher auch noch die Einfuhrkosten beim österreichischen Zoll geklärt zu haben.
Irgendwann, ein paar Wochen später, läutete es an der Haustüre. Davor stand ein schwer schnaufender Postbote. Er hatte gerade 15 Kilo Salz die Treppen heraufgehievt. Bezahlt war schnell. Noch schneller das Paket geöffnet. Doch - oh Schreck. Nicht die erwarteten Einzelpackerl warteten im Inneren, sondern ein einziger Riesenplastiksack voll Salz. Na bravo! Was war da falsch gelaufen? Nicht mehr eruierbar. Irgendwo in der Kommunikation quer um den halben Erdball war ein ordentlicher Knoten drin gewesen. Was tun? Zurückschicken? Bei den Transportkosten! Niemals! Also doch essen. Aha. 15 Kilo auf einmal? Geht nicht. Also abpacken. Aber wie? Man/frau hat ja auch den einen oder anderen ästhtischen Anspruch. Und kann darauf verzichten, sich sein Fleur de Sel aus der Plastikdose in Übergröße rauszufingern.
Es brauchte eine Lösung. Eine Verpackungslösung. Praktisch sollte sie sein. Wiederverschließbar. In Haushaltsgröße. Hübsch anzusehen. Und verschenkbar. Do it yourself lautete das Motto der Stunde. Beziehungsweise: fast "yourself". Die Grafikerin des Vertrauens war nämlich schnell angefragt und lieferte das wunderschöne & auch noch leistbare Package-Design (Danke M.!). Nachdem die einzelnen Verpackungskomponenten bestellt & geliefert waren, hieß es freilich für uns Tätigwerden: Waschen, Trocknen (Wasser und Salz - wir sagten es schon - verträgt sich nicht wirklich), Bekleben, Befüllen, Verschließen. Ein mehrere Abende füllender Zeitvertreib.
Das Ergebnis stimmt uns nun allerdings recht zufrieden: Wir haben für die kommenden Jahre ausgesorgt, was den Salzeinkauf angeht. Ein gefülltes Salzfass am Tisch ist unser ständiger Begleiter. Und das mit nicht irgendeinem Salz, sondern mit DEM Salz: Marlborough Flaky Sea Salt - der Königin untern den Salzblumen. Und auch die/der eine oder andere besondere Freund/in werden wir zum glühenden Fan machen. Da sind wir uns ganz sicher. Denn es braucht nicht irgendein Salz in der Suppe, sondern genau dieses!

Sonntag, 27. Mai 2012

Der genussmousse-Nachwuchs scharrt in den Startlöchern...

LeserInnenschaft, wir arbeiten dran. Und - es schaut gut aus. Der Nachwuchs begeistert sich zunehmend für Küchentätigkeiten. Äpfel schneiden, Saucen rühren und Kartoffeln waschen geht schon. Heute ein neuer Kochhöhepunkt - der erste selbstgeknetete Pizzateig (Teigrezept hier). Aber sehen Sie einfach selbst:

pizzateig

Mittwoch, 2. Mai 2012

Spinatsuppe mit Kartoffelcroutons

Aktuell, LeserInnenschaft, könnten wir die "Grünen Wochen" auf genussmousse ausrufen. Da wir aber schon im vergangenen Herbst zu "Orangen Wochen" geladen hatten, sparen wir uns das und kochen einfach, was uns gefällt. Das ist im Frühling freilich meistens frisch & grün. :-)

spinatsuppe

Rezept:
Zutaten:
Suppe:
500g frischer Spinat
3 mittelgroße Kartoffeln
1,2l hausgemachte Gemüsebrühe
1 Zwiebel
1 Zehe Knoblauch
1 EL Sauerrahm
Olivenöl
Salz, Pfeffer, etwas Muskatnuss

Croutons:
Butterschmalz
2 mittelgroße Kartoffeln
Salz

Zubereitung:
Kartoffeln (am besten gleich alle, auch die für die Croutons) in kleine Würferl schneiden. Zwiebel schälen, hacken und in etwas Olivenöl anschwitzen. Wenn die Zwiebeln glasig sind, auch den kleingeschnittenen Knoblauch zugeben und kurz mitbraten. Kartoffeln (Achtung, nur die Menge für die Suppe!) zugeben, etwas braten und mit der Gemüsebrühe ablöschen. Köcheln lassen. Währenddessen den Spinat waschen. Der wird zur Suppe gegeben, sobald die Kartoffeln weich sind. Zusammenfallen lassen, Sauerrahm einrühren und mit dem Stabmixer pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Jetzt sind die Croutons dran: Würfelig geschnittene Kartoffeln werden im heißen Butterschmalz (am besten in einer beschichteten Pfanne, dann braucht's nicht so viel Fett) gebraten bis sie gar sind und eine schöne, goldbraune Kruste bekommen haben. Zur Suppe reichen.

Guten Appetit!

Mittwoch, 11. April 2012

Karottentorte

Eine saftige Karottentorte passt einfach herrlich in diese Jahreszeit. Nicht zu süß, nicht zu deftig, aber darf sich trotzdem Torte nennen. We like...

karottenkuchen

Rezept:
Zutaten:
300g Karotten
Saft und Schale einer Zitrone
200g Zucker
6 Eier
150g Mandeln
150g Haselnüsse
40g Mehl
30g Maisstärke
1 Prise Salz

Glasur: Puderzucker und Zitronensaft, Marillenmarmelade, evtl. als Dekor Haselnusskrokant oder Mandelblättchen

Zubereitung:
Nüsse fein und frisch (das lohnt sich!) reiben. Karotten schälen, (auch) fein raspeln, mit dem Saft der Zitrone beträufeln und beiseite stellen. Backofen auf 200° C vorheizen. Eier trennen und die Dotter mit der Hälfte des Zuckers sowie der Zitronenschale sehr schaumig rühren. Eiklar mit dem restlichen Zucker sowie der Prise Salz schlagen, bis der Schnee lange Spitzen zieht. Nun nach und nach abwechselnd Nüsse, Karotten, Mehl, Stärke und Eischnee unterheben. Masse in eine gebutterte & bemehlte Kuchenform (Durchmesser 28 cm) füllen und im heißen Ofen (Hitze kann jetzt auf 190° bis 180°C gesenkt werden) 50 Minuten backen. Leicht auskühlen lassen und aus der Form nehmen. Puderzucker mit etwas Zitronensaft zu einer ziemlich dickflüssigen Masse rühren. Marillenmarmelade erhitzen, durch ein Sieb streichen und die Torte rundum dünn damit bestreichen. Mit dem Zucker-Zitronengemisch überziehen. Wer mag, verziert den Rand mit Nusskrokant oder mit angerösteten Mandelblättchen und den Kuchen selbst mit dünnen, kurz in Zuckersirup eingelegten Karottenstreifen.

Sonntag, 1. April 2012

Bärlauch-Spinat-Knödel

Der Frühling muss auf den Teller: Junger Spinat vom Tiroler Gemüsebauern, zarter Bärlauch und unsere Liebe zum Knödel haben dieses Rezept ergeben. Und das, obwohl derzeit alles eigentlich ganz schnell gehen muss. Schließlich ist im Garten uuunglaublich viel zu tun. Sei's drum, hin und wieder wollen wir das neu erwachende Leben auch essend genießen. Et voilà:

spinatbaerlauchknoedel

Rezept:
Zutaten:
300g Knödelbrot (gewürfelte alte Semmeln)
400g frischer Spinat
10 Bärlauchblätter
5 geh. EL Mehl
2 Eier
100 ml Milch
Muskatnuss
Salz, Pfeffer

Zubereitung:
Spinat waschen, blanchieren und mit dem Stabmixer fein pürieren. Bärlauch klein hacken. Knödelbrot mit Mehl, Spinatpüree & Bärlauch gut verrühren. Eier mit der Milch verquirlen, mit Salz, Pfeffer & Muskatnuss würzen und zur Brot-Spinat-Bärlauchmischung geben. Gut durchrühren & rund 20 Minuten rasten lassen. Mit nassen Händen Knödel formen und in siedendem Salzwasser 25 Minuten lang garziehen lassen. Mit geschmolzener Butter, frisch geriebenem Parmesan/Grana & einem knackigen Blattsalat servieren.

Guten Appetit!

Freitag, 24. Februar 2012

Gebratenes Saiblingsfilet mit zitronigem Minzöl & Erbsenpüree

Tralala, tralala, tralala - der Frühling, der war heute da. Um die 15° plus, hatte es heute. Herrlich! Bitte mehr davon! Noch ein bisschen wärmer geht auch. Und abends dann ein leichtes Fischchen...

saibling

Rezept:
Zutaten:
Für die Saiblingfilets:
2 Saiblingsfilets
Semmelbrösel
Butter
Fürs Erbsenpüree:
500g Tiefkühlerbsen
20g Butter
80 ml Sahne
Fürs Minzöl:
1 handvoll frischer Minzblätter
1 TL kleingeschnittene Zitronenschale von einer unbehandelten Zitrone
Olivenöl

Zubereitung:
Minze fein hacken & mit Zitronenschale und etwas Olivenöl vermischen, min. eine halbe Stunde ziehen lassen. Erbsen in gesalzenem Wasser garköcheln & das Kochwasser abgießen. Sahne & Butter zugeben und mit dem Stabmixer pürieren. Fischfilets waschen, trockentupfen und mit der Hautseite in Semmelbrösel drücken. Butter in der Pfanne zum Schäumen bringen, Fischfilets zuerst mit der Hautseite anbraten, dann ganz kurz wenden, aus der Pfanne nehmen und auf vorgewärmten Tellern mit dem Erbsenpüree und dem Öl anrichten.

Guten Appetit!

Montag, 20. Februar 2012

Granita all'arancia - Blutorangensorbet

Draußen lässt die Kälte nach. Die Vogerl zwitschern. Und der Buntspecht in unserem Garten hämmert bereits auf dem sterbenden Apfelbaum herum. Kurz und gut: Der Frühling ist nicht weit. Da verträgt's dann schon mal was Erfrischendes auf den Tellern. Übrigens wirklich auch ein ganz, ganz köstlicher Zwischengang. Tauglich auch für Menschen, die - wie wir (wo sollten wir das Ding denn bloß hinstellen?) - keine Eismaschine ihr eigen nennen. Ehedem stellte man im südlichen Italien Sorbet's schließlich auch aus nicht mehr als zerstoßenem Eis her, über die ein picksüßer Fruchtsirup gegossen wurde - granìta eben.

granitaallarancia

Rezept:
Zutaten:
600 ml frisch gepresster Blutorangensaft
Saft von 2 Zitronen
30 ml Campari
170 g Zucker
100 ml Wasser
1 Eiweiß

Zubereitung:
Zucker, Campari, Wasser und 200 ml vom Blutorangensaft aufkochen bis sich der Zucker aufgelöst hat. Auskühlen lassen, restlichen Blutorangen- sowie den Zitronensaft dazugeben, in eine flache Schale füllen und für zwei, drei Stunden in den Tiefkühlschrank stellen. Eiweiß steif schlagen und unter das vorgefrorene Sorbet heben. Wieder in den Tiefkühler und ca. alle halben Stunden durchrühren, damit sich keine zu großen Eiskristalle bilden. Wenn's durchgefroren ist, kann das Sorbet/die granìta genossen werden.

Guten Appetit!

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