Falafel Sandwich
Seit Jahrhunderten liegen die europäischen Sehnsuchtsgebiete im Osten, im Nahen Osten, genauer gesagt. Auch die Küchen dieses Raums mit ihrem Reichtum an Gewürzen haben schon immer Verlockung bedeutet, vergleicht mensch sie mit den ehedem eher kargen Küchen des Nordens. Dank globalisierter Wirtschaft (jawoll, das hat auch sein Gutes - immer nur Meckern ist einfach nicht; viel vernünftiger wäre es nämlich unseres Erachtens, die aus der Globalisierung entstehenden Freiheiten für noch mehr Emanzipation und Freiheit einzusetzen. Aber das gehört nun wirklich nicht hierher), dank globalisierter Wirtschaft samt Migrationsströmen also, wissen wir heute auch in unseren Bereiten, wie die eine oder andere schmackhafte Köstlichkeit des arabischen Raums zubereitet werden muss.Rezept:
Zutaten:
250 getrocknete Kichererbsen, über Nacht in Wasser eingeweicht
5 EL Weizenmehl
1/2 Sackerl Backpulver
1 Zehe Knoblauch
1 Zitrone
3 TL gemahlener Kreuzkümmel (Cumin)
2 TL gemahlener Koriander
1 TL gemahlene Peperoncini bzw. scharfe Chili
1 Bund Petersilie
1 Bund grüner Koriander (Cilantro)
1/2 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Sonnenblumenöl zum Frittieren
wer mag: 1 TL Tahine (Sesampaste)
Türkisches Fladenbrot
2 sonnengereifte Tomaten
1 Stück Feldgurke, geschält
6 bis 8 Blatt grüner Salat
Harissa
Yoghurt-Sauce, selbstgemacht aus 200 ml Yoghurt, frischer und kleingeschnittener Minze, 1/2 Zehe gepresstem Knoblauch, Salz und Pfeffer.
Zutaten:
Abgetropfte Kichererbsen roh im Fleischwolf, einer Küchenmaschine oder mit dem Stabmixer zerkleinern. Knoblauch dazupressen, feingehackte Petersilie und Koriander untermischen. Kreuzkümmel, Koriander, Peperoncino-Pulver, Salz, Pfeffer, Zitronensaft, Mehl, Backpulver und Olivenöl (wer mag, gibt jetzt auch die Tahine zu) gut einrühren. Nochmals durchpürieren. Mit nassen Händen walnussgroße Kugeln formen. 30 Minuten rasten lassen. Sonneblumenöl erhitzen und die Kichererbsen-Bällchen darin ausbacken bis sie braun werden. Auf Küchenrolle entfetten.
Taschen ins Fladenbrot schneiden, Salat, Tomaten- & Gurkenscheiben einfüllen. Etwas ausgekühlte Falafel mit den Fingern ein bisschen zerkleinern und dazugeben. Obere Brothälfte innen mit 1/4 TL Harissa bestreichen, Yoghurtsauce über die Falafel geben. Im Backrohr bei 120°C (100°C Umluft) kurz aufbacken und servieren.
Guten Appetit!
reibeisen - 8. Feb, 19:50
Nicht ein Fuzzerl Fett steckt in dieser Suppe und trotzdem schmeckt das Ding gehaltvoll, intensiv und rund. Als Geschmacksträger fungiert hier offenbar das Wasser, mit dem das Supperl zubereitet wird. Ein Phänomen. Aber: Es funktioniert und wer will da noch lange fragen? FreundInnen von Diäten und anderen Kuren, mit denen frau (manchmal auch mann) heutzutage ihren/seinen Körper maltraitiert, liegen mit dem heutigen Rezept jedenfalls goldrichtig. Es schmeckt (uns jedenfalls), füllt ab, hält rank und schlank und ist dabei auch noch garantiert und ohne jeden Zweifel vegan.
In der Einfachheit liegt oft mehr Kraft als in der ambitioniertesten Kreation. Das gilt - nicht nur, aber auch - für's Kochen. Eines der Rezepte, das die Vorzüge nur ganz weniger Zutaten in besonderer Weise zur Geltung bringt, ist dieses türkische Hühner-Pilaw. Die Idee dazu bzw. das - von uns leicht adaptierte - Grundrezept stammt von einem türkischen Mitbewohner jener Wiener WG, die einem Teil der genussmousse-crew im Vorjahr Obdach gewährt hat (an dieser Stelle sei Euch, liebe Therese und lieber Ilker, ein ganz herzlicher Dank ausgesprochen!).
Gemüsefans haben's schwer in den Spätwintermonaten. Da wir aber trotz wachstums- und reifungsarmer Zeit nicht auf Rohkost und Vitamine verzichten wollen, verarbeiten wir jede Menge Wurzelgemüse (alles andere schmeckt ohnehin nur danach, woher es kommt, nämlich nach dem Kunststoffanbau der spanischen oder niederländischen Glashäuser). Karotten sind tatsächlich ein all time highlight, das besonders im Februar gewürdigt werden muss.
Jeden Frühherbst schwärmen unsere südlichen Nachbarn aus, auf der Suche nach dem wertvollen und schmackhaften Gold des Waldes: den funghi porcini (zu dt. Steinpilzen). Da die Italiener das aber nicht nur im italienischen bosco tun, sondern dafür auch über die Grenze nach Tirol kommen, haben sie in den vergangenen Jahren so manches nationalistische Ressentiment wieder heraufbeschworen. Das lässt er sich eben nicht gerne gefallen, der Tiroler. Seine "Schwammerl" klaubt er (in vielen Fällen natürlich auch "sie") selber. Ausschließlich! Und wehe, wenn ihm in den lichten Bergwäldern andere zuvorkommen. Dann, ja dann müssen sie geschützt werden, die heimischen Pilze. Vor dem Zugriff durch die Horden aus dem Süden. Abstruse Regelungen wie Sammelbeschränkungen an (un-)geraden Tagen waren die Folge. Kontrolliert selbstverständlich von der gestrengen Tiroler Bergwacht.
Die Kombination aus Gurke und Yoghurt ist hierzulande vor allem aus der südeuropäischen Küche allgemein bekannt. Viel milder als das griechische Tsatsiki mit seinem intensiven Knoblauchgeschmack ist jedoch das indische Gurken-Raita. Seit Jahrtausenden wird die Gurke in Indien kultiviert, manche glauben sogar, dass sie von den Südhängen des Himalayas aus ihren Siegeszug in den Rest der Welt angetreten hat. Wie auch immer das gewesen sein mag: Heute schätzt man Gurken weltweit. Wir haben uns auf ihren möglichen Ursprung besonnen und fabrizieren gerne und immer wieder ein Gurken-Raita, das wir aufgrund seiner kühlenden Wirkung nicht nur im Sommer sehr schätzen, sondern auch gerne zu scharfen Gerichten servieren.
Wieder mal ein Rezept aus einer der vielfältigen Küchen des indischen Subkontinents. Heute gibt es "Chicken Dopiaza", was - sehr salopp übersetzt - soviel heißt wie "Hendl-Gulasch". Ganz so von der Hand zu weisen ist die Bezeichnung tatsächlich nicht, wird doch auch hier die Zwiebel zum Binden des ansonsten recht dünnflüssigen Gerichts benutzt. Außerdem fungiert die Zwiebel auch beim "chicken dopiaza" als einer der wichtigsten Geschmacksträger für die geschickt abgestimmte Gewürzkombi aus Safran, Gelbwurz und schwarzem Pfeffer.
„Ich habe mein Lager besprengt mit Myrrhe, Aloe und Zimt. Komm, wir wollen bis zum Morgen in Liebe schwelgen, wir wollen die Liebeslust kosten.“ Schon im biblischen Buch der Sprüche (7, 17 – 18) wurde dem Zimt ein Loblied gesungen und auch wir mögen den warmen Geschmack der tropischen Baumrinde sehr gern. Erst unlängst wurde zwar vor Zimt gewarnt. Das darin enthaltene Cumarin könne zu Leberschäden führen, hieß es. Doch: Auch hier verhält es sich wie mit den meisten Nahrungsmitteln. Das Zimt-Original aus Ceylon hat gegenüber dem aus China stammenden Billigprodukt "Kassia-Zimt" einen vergleichsweise geringen Cumarin-Gehalt. Wer beim Gewürzeinkauf nicht spart und keine industriell gefertigten Nahrungsmittel mit Zimt konsumiert (da wird aus Kostengründen meist Kassia-Zimt verwendet), muss sich definitiv nicht sorgen.
Karotten, oder Möhren, wie sie im nördlicheren Deutschland heißen, sind wohl eines der am meisten unterschätzten Gemüse. Naturgemäß gibt's die frischen, knackigen und fein süß schmeckenden Karotten nur zur warmen Jahreszeit direkt aus der Gartenerde. Aber auch die ganz gewöhnlichen und ziemlich preiswerten Dinger aus dem Supermarkt (zur kalten Jahreszeit meist ohne Grün) sind eine Bereicherung für den Speisezettel. Geschmorte Butterkarotten kennt jedes Kind, wir haben nach anderen Zubereitungsarten für das orangefarbene Wurzelgemüse gesucht, ein bisschen experimentiert - et voilà: Heute gab's ein Karottensüppchen.