Dienstag, 30. Juni 2009

Österreichischer Mehlspeisen-Klassiker - Gewuzelte Mohnnudeln

mohnnudelnKochen ist ein Heidenspaß. Vor allem dann, wenn handwerkliches Engagement gefragt ist. Das kann mensch bei der Herstellung von Mohnnudeln ausgedehnt unter Beweis stellen. Denn: Das Wuzeln der "Nudeln" erfordert Zeit und viiiiiel Liebe zum Produkt. Wie die meisten der Süßspeisen, die heute als Klassiker der österreichischen Küche gelten, stammen die Mohnnudeln vermutlich aus Böhmen. Von dort kamen an der Wende von 19. zum 20. Jahrhundert die gefragtesten Köchinnen in die k.u.k. Reichshauptstadt Wien. Sie brachten nicht nur ihre heimischen Rezepte mit, sondern auch die nötige Geduld, um die Wiener "Herrschaft" ausgiebig zu verwöhnen. Heute werden die süßen Spezialitäten nicht weniger gern gegessen. Allerdings stammen sie meist aus dem Angebot eines großen Tiefkühlprodukteanbieters. Das mögen wir nicht. Deshalb: Hier eine Anleitung zum Selbermachen.

Rezept:
Zutaten:
500g mehlige Kartoffeln
150g Weizenmehl
50g feiner Weizengries
1 Ei
1 Prise Salz
etwas Mehl für die Herstellung
Butter
5 EL Graumohn, ungemahlen
Staubzucker zum Bestreuen

Zubereitung:
Kartoffeln in der Schale kochen und ausdämpfen. Schälen und noch heiß durch eine Kartoffelpresse drücken. Mit Mehl, Gries, Salz und Ei gut verrühren - der entstehende Teig soll sich vom Schüsselrand lösen. Eine Viertelstunde rasten lassen. Das Nudelbrett (oder sonst ein Schneidebrett) bemehlen. Vom Teig Teelöffelgroße Stückerl nehmen und die auf dem Nudelbrett mit dem Handballen zu nudeligen, spitz zulaufenden Würsten rollen (= wuzeln). In siedendem Wasser so lange ziehen lassen, bis die Nudeln an die Oberfläche steigen. Herausnehmen, gut abtropfen. Mohn im Mörser zerreiben (wir machen das immer frisch, weil vorgemahlener Mohn aufgrund seines hohen Fettgehalts schnell ranzig schmeckt). In einer Pfanne Butter aufschäumen, die Nudeln darin etwas anbraten, den Mohn zugeben, kurz mitbraten, auf vorgewärmten Tellern anrichten und mit Staubzucker bestreuen. Gut schmeckt dazu übrigens auch entweder Powidl oder Marillenmarmelade.

Guten Appetit!

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