Die Nudel
Eine Kulturgeschichte mit Biss. Christoph Neidhart, Deuticke, Wien 2007
Ein dampfender Teller mit Pasta. Ein erster Vorgeschmack auf das Paradies? Für viele jedenfalls das pure irdische Glück. Auch Christoph Neidhart, zur Zeit Korrespondent der Schweizerischen Wochenzeitung "Weltwoche" in Japan, ist „bekennender Nudelfan“. Mit dem vorliegenden Band hat er den beliebten Teigwaren ein längst fälliges Denkmal gesetzt, das über die hierzulande übliche, eurozentrische Sichtweise hinausgeht. So erfährt man/frau, dass die Nudeln vermutlich irgendwo im Zweistromland ihren Ursprung haben. Von dort aus hat sich diese Konservierungs- und Zubereitungsart von Getreiden dann in den Westen bis nach Europa und über die Jahrhunderte auch in den Osten bis nach Japan ausgebreitet. Und auch wenn der Untertitel des Buches eine „Kulturgeschichte“ verspricht, handelt es sich dabei nicht um eine trockene historische Abhandlung. In journalistischem Stil bringt uns der Autor vielmehr angenehm zu lesende Apercus und kurze Geschichten rund um die weltweite Kultur der Nudel nahe. Scheinbar nebenbei streut er die interessanten „hard facts“ rund um Entstehung, Verbreitung und Zubereitungsarten der Teigwaren ein. Genussvoll (und fast ein bisschen neidisch) erleben wir mit Neidhart ein typisch vietnamesisches Frühstück: Nudeln in der Suppe, von den Vietnamesen „Pho“ genannt. Wir durchmessen mit ihm die Produktionshallen von Barilla am Rande von Parma. Dort werden jährlich 300.000 Tonnen Pasta hergestellt, immerhin ein Drittel der Weltproduktion von „pasta secca“. Wissenswertes über die richtige Trocknung von Teigwaren erfährt man von Davide Fisler, der in seinem Kleinbetrieb "Molino e Pastificio" die Feinschmecker-Spaghetti aus dem Schweizerischen Poschiavo (Puschlav) produziert. Und schließlich dürfen wir sogar eine kantonesische Familie beim typischen Dim Sum-Essen anlässlich des chinesischen Neujahrs begleiten. Wer wissen will, von wem die "Instant Nudel" erfunden wurde, was genau eigentlich Ramen ist, woher die deutschen Maultaschen kommen oder was in russischen Pelmeni steckt, besorgt sich am besten selbst dieses kurzweilige und lesenwerte Buch.
Ein dampfender Teller mit Pasta. Ein erster Vorgeschmack auf das Paradies? Für viele jedenfalls das pure irdische Glück. Auch Christoph Neidhart, zur Zeit Korrespondent der Schweizerischen Wochenzeitung "Weltwoche" in Japan, ist „bekennender Nudelfan“. Mit dem vorliegenden Band hat er den beliebten Teigwaren ein längst fälliges Denkmal gesetzt, das über die hierzulande übliche, eurozentrische Sichtweise hinausgeht. So erfährt man/frau, dass die Nudeln vermutlich irgendwo im Zweistromland ihren Ursprung haben. Von dort aus hat sich diese Konservierungs- und Zubereitungsart von Getreiden dann in den Westen bis nach Europa und über die Jahrhunderte auch in den Osten bis nach Japan ausgebreitet. Und auch wenn der Untertitel des Buches eine „Kulturgeschichte“ verspricht, handelt es sich dabei nicht um eine trockene historische Abhandlung. In journalistischem Stil bringt uns der Autor vielmehr angenehm zu lesende Apercus und kurze Geschichten rund um die weltweite Kultur der Nudel nahe. Scheinbar nebenbei streut er die interessanten „hard facts“ rund um Entstehung, Verbreitung und Zubereitungsarten der Teigwaren ein. Genussvoll (und fast ein bisschen neidisch) erleben wir mit Neidhart ein typisch vietnamesisches Frühstück: Nudeln in der Suppe, von den Vietnamesen „Pho“ genannt. Wir durchmessen mit ihm die Produktionshallen von Barilla am Rande von Parma. Dort werden jährlich 300.000 Tonnen Pasta hergestellt, immerhin ein Drittel der Weltproduktion von „pasta secca“. Wissenswertes über die richtige Trocknung von Teigwaren erfährt man von Davide Fisler, der in seinem Kleinbetrieb "Molino e Pastificio" die Feinschmecker-Spaghetti aus dem Schweizerischen Poschiavo (Puschlav) produziert. Und schließlich dürfen wir sogar eine kantonesische Familie beim typischen Dim Sum-Essen anlässlich des chinesischen Neujahrs begleiten. Wer wissen will, von wem die "Instant Nudel" erfunden wurde, was genau eigentlich Ramen ist, woher die deutschen Maultaschen kommen oder was in russischen Pelmeni steckt, besorgt sich am besten selbst dieses kurzweilige und lesenwerte Buch.
reibeisen - 7. Apr, 15:59