Grün, grün, grün(e) Kalbsröllchen mit weißem Risotto
"Grün, grün, grün sind alle meine Kleider, grün, grün, grün, ist alles was ich hab. Darum lieb ich alles was so grün ist..." Dideldum, dideldei... Das Chlorophyll kehrt zurück. Gut so! Weil: Irgendwann hat sich das Auge am winterlichen schmutzweißgrau einfach sowas von satt gesehen. Weil: Irgendwann braucht mensch ganz dringend frisches Blattwerk auf dem Teller. Weil: Grün sowieso eine genussmousse-Lieblingsfarbe ist. Und zu guter Letzt - weil die heimischen Bauern in der Innsbrucker Markthalle nun den ersten Eigenbau-Spinat anbieten, wie wir beim Wochenendeinkauf entdeckt haben. Köööööstlich! Da musste natürlich gleich ein Rezept dafür her. Et voilà!Rezept:
Zutaten:
Kalbsröllchen:
6 Kalbsschnitzerl, hauchdünn geschnitten
300g Spinat
1 Zehe Knoblauch
1 handvoll Pignoli
Salz, Pfeffer
Butter
Olivenöl
1 Schuss Weißwein
Risotto:
1 l selbstgemachte Hühnersuppe
300g Risottoreis
1 Zwiebel
100 ml Weißwein
60g Parmesan/Grana
Salz
Butter
Zubereitung:
Pignoli ohne Fett vorsichtig anrösten. Vom Feuer nehmen, auskühlen lassen, grob hacken. Spinat sauber waschen (knirschender Sand zwischen den Zähnen ist nicht ganz so sexy). Butter mit etwas Olivenöl erhitzen, Knoblauch fein hacken, kurz braten und dann den Spinat zugeben. Die Blätter zusammenfallen lassen, von der Hitze nehmen, auskühlen lassen. Die Schnitzerl auf der Innenseite pfeffern, mit Spinatblättern belegen, gehackte Pignoli darüberstreuen, salzen, zusammenrollen und mit Küchengarn binden. Beiseite legen. Jetzt ist der Risotto dran: Parmesan/Grana reiben. Suppe erhitzen. Zwiebel fein hacken und in etwas Butter glasig anschmoren. Reis zugeben, unter Rühren anbraten. Mit Weißwein ablöschen, rühren. Einen Schöpfer Suppe zugeben, rühren. Und dann nochmal. Und wieder. So lange, bis die Suppe "aufgebraucht" und der Reis außen cremig, schluzig und innen mit Biss ist. Geriebenen Käse unterrühren. Wer mag, gibt auch nochmal ein Flöckchen Butter dazu. Während der Risotto köchelt, die Kalbsröllchen in wenig Fett rundum kurz & resch anbraten. Mit ganz wenig Weißwein ablöschen, stark einreduzieren lassen, salzen & von der Hitze nehmen. Risotto auf Tellern anrichten, Kalbsröllchen schräg in der Mitte auseinander schneiden. Mit den restlichen Pignoli und frisch gemahlenem Pfeffer bestreuen. Mit der restlichen Sauce von den Kalbsröllchen beträufeln.
Guten Appetit!
reibeisen - 19. Mär, 20:59
Auf die Aubergine gekommen, erfreuen wir uns momentan besonders gerne an italienischen Gerichten mit der leckeren Eierfrucht. Deren klassische Kombination aus Melanzane, Knoblauch, Olivenöl und Tomaten ist einfach sowas von gut! Eigentlich unverzichtbar, wenngleich das Zeug natürlich nicht gerade wenig Fett enthält ...
Während man in Ligurien eine Farce aus Ricotta, Sardellen und Kapern in die ausgehöhlten Zucchine stopft, präferieren die BewohnerInnen der Toskana eine fleischigere Variante. Uns hat der feine Geschmack nach Schinken und Gewürzen als Kontrast zu den gemüsigen Zucchine so sehr imponiert, dass wir uns an diesem Gericht (serviert auf einer leichten Besciamella) nun auch mal selbst probieren wollten. Das Ergebnis hat uns überzeugt, deshalb wollen wir mit diesem Rezept nun auch am diesmonatigen
Crespelle eignen sich sowohl als Vor-, als auch als herrliche Sommer-Hauptspeise - vor allem dann, wenn mensch nicht auch noch mit salsa besciamella überbäckt, sondern die Crespelle für sich selbst wirken lässt (ein grüner Salat dazu - Herz, was willst Du mehr?). Ein interessantes Gericht übrigens auch für all jene Gelegenheiten, bei denen der Kühlschrank nicht mehr allzuviel Varianz bereit stellt. Dann heißt es kreativ werden. Ein schneller Blick über die Möglichkeiten verhalf uns beispielsweise zu folgender Füllung: je ein halbes Blatt Prosciutto cotto, etwas Grana, etwas Mozzarella und tiefgekühlter Blattspinat. Sehr schmackhaft!
Vor bald 14 Jahren gingen wir, die genussmousse-crew, zum ersten Mal miteinander auf Entdeckungsreise durch Italien. Mit einem geliehenen Renault Twingo tuckerten wir durch das Piemont, um uns schließlich - für unsere damaligen Verhältnisse - sündteuer bei einer alten Dame irgendwo an der ligurischen Küste einzumieten. Das Zimmer war glühend heiß, eine Dusche gab's nur in der höhlenartig verdunkelten Wohnung der alten Frau, die quasi jeden Wassertropfen abzählte, den wir undankbaren Menschen allabendlich verprassten. Um unser studentisch-mageres Reisebudget nicht allzu sehr zu belasten (wir wollten schließlich auf dem Rückweg auch noch die eine oder andere Flasche Wein mitnehmen) beschlossen wir, uns esstechnisch sparsam zu verhalten. Also keine großartigen Restaurantbesuche, sondern Versorgung im Supermarkt und beim Bäcker. Aber welch ein Glück wurde uns da zuteil: Meter für Meter lagen da die unterschiedlichst belegten Focacce bereit und warteten darauf, von hungrigen Mäulern verspeist zu werden. Wir fraßen uns einen Urlaub lang durch die leckeren Teigfladen und backen noch heute gerne immer wieder selbst mal ein Blech voll leckerer Focaccia.
Andernorts verspeist mensch an Ostern das, was die Karnickel so in den diversen Nestern hinterlegen. Im Hause genussmousse gab's indes gleich das Karnickel selbst. Zumindest seine Keulen. Unser heute vorgestelltes Rezept eignet sich herrlich für all jene Gelegenheiten, bei denen Gäste zugleich bekocht UND unterhalten werden wollen. Fleisch und Kartöffelchen schmoren nämlich quasi von selbst im Ofen vor sich hin und sondern dabei himmlische Düfte ab. Was wiederum sehr praktisch ist, denn dann haut jedeR gleich ordentlich rein, wenn die chose mal auf dem Tisch steht.
Ganz abgesehen von der relativ großen Gruppe der Zweit-, Dritt- oder ViertgenerationsitalienerInnen, die hier leben, gibt es in Innsbruck eine (gar nicht so kleine) community bestehend aus Menschen mit direkt in Italien ausgebildeter italianità. Man trifft sich regelmäßig in einer kleinen Altstadtbar, genießt beim architetto/barista aus Rom authentischen caffè, tauscht sich über neueste Mac-Modelle aus, schwatzt über interessante Gebäude oder städtebauliche Entwicklungen und - das trägt nicht unwesentlich zum Sexappeal der Bar bei - versorgt sich gegenseitig mit erstklassiger Essware aus Italien. Schließlich gibt es immer jemanden, der zuhause war und von dort Trüffel, Oliven, Käse, Wein oder sonst eine Spezialität in besonders guter Qualität, in besonders großen Mengen (es wollen doch einige versorgt werden) mitgebracht hat. Dieses Mal gab's - auch für uns - salsicce fresche aus dem Süden. Mit polenta und cipolle al vino rosso haben sie geschmeckt wie bei der nonna...
Aus Süditalien trudeln jetzt bereits die ersten, frischen Artischocken ein. Die leicht bitter schmeckenden Distelknospen sind genau das Richtige, um den Körper auf das bevorstehende Frühjahr vorzubereiten. Cynarin, ein in den Artischocken enthaltener Wirkstoff, regt nämlich den Stoffwechsel von Leber und Galle an. Artischocken gelten daher als blutreinigend und cholesterinsenkend. Ganz abgesehen davon, dass man/frau für den Verzehr von Artischocken also einen willkommenen Vorwand aus dem Bereich der Gesundheit hat, schmecken diese Blütenköpfe einfach unglaublich gut.
Zitroniges heute auf genussmousse: Hochsaison haben die säuerlich-erfrischenden Zitrusfrüchte ja eigentlich in den Wintermonaten. In Süditalien hängen aber das ganze Jahr über - zumindest vereinzelt - reife Zitronen auf den Bäumen (welch ein Paradies!). Das ist gut so, denn die damit zubereiteten scaloppine al limone sind auch ein herrlich leichtes Sommergericht, das mit einem grünen Salat ein wunderbares Abendessen ergibt. Einer unserer genussmousse-Küchen-Klassiker übrigens.
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