Off topic: Als der Lauch riss - ein Nachmittag mit dem Vienna Vegetable Orchestra
Gemüse kann vielseitig eingesetzt werden. Wie vielseitig, beweist seit 15 Jahren das Vegetable Orchestra. Die genussmousse-crew hat heute Nachmittag ein Konzert des Wiener Gemüseorchesters im Botanischen Garten (der runden Geburtstag feierte) besucht und war begeistert. Mit House-Klängen, über das Stück "Massacre du Printemps" (eine gemüsig-virtuose Interpretation des Ballettklassikers "Le sacre du printemps" von Igor Strawinskij) bis hin zu "Krautrock" bewies das Orchester, dass sich Gemüse auch akustisch nicht verstecken muss.
Gespielt wurde ausschließlich auf Instrumenten, die mit Hilfe von Messern und Bohrmaschinen mit unterschiedlichen Bohraufsätzen aus Gemüsen hergestellt wurden. Ob Karottenflöten, Kürbistrommeln, Melanzani-Kastagnetten, Lauchviolinen oder Sellerie-&-Zucchini-Schlagwerke - die Musiker brauchen für die Herstellung der Instrumente eines rund einstündigen Konzerts knapp 150 kg Gemüse und rund zwei Arbeitsstunden. Und noch um einiges länger für den Soundcheck, wie eine Musikerin im Gespräch mit genussmousse verriet.
Besonders actionreich wurde es heute beim nicht ganz ironiefreien Stück "Krautrock", für das die durchwegs schwarz gekleideten Musiker vier Krautköpfe mit Mikros versahen und so malträtierten, dass sich die Darbietung akustisch wirklich ziemlich nahe dem namensgebenden Original präsentierte. Kunstvolles Demolieren der Musikinstrumente à la Heavy Metal-Böse Buben inklusive.
Beeindruckend aber auch, wenn ein auf Platte gepresster Mitschnitt eines Karottenmusikstücks mit Hilfe eines Tonabnehmers/einer Tonnadel aus einer grünen Bohnenschote wiedergegeben und dazu mit Kürbispercussioninsturmenten und frisch geschnitzten Karottenflöten musiziert wird.
Dass bei Gemüsekonzerten nicht immer alles kalkulierbar ist und von den MusikerInnen viel Improvisationsgeist verlangt wird, zeigte sich auch heute: Ein frisch, während des performten Musikstücks geschnittener Lauch, der den Schluss-Plopp eines der Stücke intonieren sollte, riss im entscheidenden Moment. Fröhliches Gelächter in Publikum wie Orchester beendeten das nun ohne Ende dastehende Musikstück schließlich auf andere Weise.
Zeigt das Vienna Vegetable Orchestra gelassene Entspanntheit, was die Kalkulierbarkeit der Musikinstrumente angeht, nehmen die MusikerInnen ihre Musik indes sehr ernst. Das ist hörbar. Trotz ungewohnter Instrumentierung wird hier musikalisch höchste Qualität erzeugt. Doch davon, geschätzte LeserInnenschaft, überzeugen Sie sich am besten hier selbst. Eine amerikanische Fernseh-Dokumentation über das Vienna Vegetable Orchestra gibt übrigens auch einen sehr guten Eindruck davon, was KonzertbesucherInnen erwartet.
Und noch ein Tipp am Schluss: Im Oktober ist das Wiener Gemüsorchester wieder in Innsbruck zu hören. Und zwar im Treibhaus. Ein exakteres Datum wird noch bekannt gegeben.
Gespielt wurde ausschließlich auf Instrumenten, die mit Hilfe von Messern und Bohrmaschinen mit unterschiedlichen Bohraufsätzen aus Gemüsen hergestellt wurden. Ob Karottenflöten, Kürbistrommeln, Melanzani-Kastagnetten, Lauchviolinen oder Sellerie-&-Zucchini-Schlagwerke - die Musiker brauchen für die Herstellung der Instrumente eines rund einstündigen Konzerts knapp 150 kg Gemüse und rund zwei Arbeitsstunden. Und noch um einiges länger für den Soundcheck, wie eine Musikerin im Gespräch mit genussmousse verriet.
Besonders actionreich wurde es heute beim nicht ganz ironiefreien Stück "Krautrock", für das die durchwegs schwarz gekleideten Musiker vier Krautköpfe mit Mikros versahen und so malträtierten, dass sich die Darbietung akustisch wirklich ziemlich nahe dem namensgebenden Original präsentierte. Kunstvolles Demolieren der Musikinstrumente à la Heavy Metal-Böse Buben inklusive.
Beeindruckend aber auch, wenn ein auf Platte gepresster Mitschnitt eines Karottenmusikstücks mit Hilfe eines Tonabnehmers/einer Tonnadel aus einer grünen Bohnenschote wiedergegeben und dazu mit Kürbispercussioninsturmenten und frisch geschnitzten Karottenflöten musiziert wird.
Dass bei Gemüsekonzerten nicht immer alles kalkulierbar ist und von den MusikerInnen viel Improvisationsgeist verlangt wird, zeigte sich auch heute: Ein frisch, während des performten Musikstücks geschnittener Lauch, der den Schluss-Plopp eines der Stücke intonieren sollte, riss im entscheidenden Moment. Fröhliches Gelächter in Publikum wie Orchester beendeten das nun ohne Ende dastehende Musikstück schließlich auf andere Weise.
Zeigt das Vienna Vegetable Orchestra gelassene Entspanntheit, was die Kalkulierbarkeit der Musikinstrumente angeht, nehmen die MusikerInnen ihre Musik indes sehr ernst. Das ist hörbar. Trotz ungewohnter Instrumentierung wird hier musikalisch höchste Qualität erzeugt. Doch davon, geschätzte LeserInnenschaft, überzeugen Sie sich am besten hier selbst. Eine amerikanische Fernseh-Dokumentation über das Vienna Vegetable Orchestra gibt übrigens auch einen sehr guten Eindruck davon, was KonzertbesucherInnen erwartet.
Und noch ein Tipp am Schluss: Im Oktober ist das Wiener Gemüsorchester wieder in Innsbruck zu hören. Und zwar im Treibhaus. Ein exakteres Datum wird noch bekannt gegeben.
reibeisen - 8. Jun, 22:15
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