Tarte aux poivrons

Tarte aux poivrons Tartes haben Konjunktur momentan. Zumindest in der blogosphäre: Es gibt sie bei Bolli in mundgerechter Mini-Version, bei Genial Lecker mit Tomaten und Rucola, bei Chili und Ciabatta als Pizza du boulanger, auf dem Crockyblog mit ofengetrockneten Tomaten und Ziegenkäse, bei Frau lamiacucina mit Zucchini und Tomaten und bei Herrn lamiacucina mit ausgestochenen Tomaten und Paprika. Und weil uns allein die Lektüre dieser tollen Tarte-Rezepte unglaublich Appetit gemacht hat, gab's heute bei uns eine Tarte mit gelben und roten Paprika. Der Clou dabei: Wir haben die Paprikaschoten nicht roh auf den Teigboden gelegt, sondern sie vorher im Ofen gegrillt, geschält und mit etwas Knoblauch (den wir vor dem Belegen wieder entfernt haben) mariniert. Das hat der ganzen Sache einen sehr zarten und feinen Paprikageschmack verliehen. Zuvor waren wir aber wieder mal in der Tiroler Bergwelt unterwegs ...

Tagesprogramm:
Gipfelkreuz der Rötenspitze mit Blick auf die TribulauneTäglich brausen an die 40.000 Fahrzeuge durch das Tiroler Wipptal in Richtung Brennerpass und retour. Was den hastig Durchreisenden entgeht, sind die pittoresken Schönheiten der vielen Seitentäler von Europas Transitstrecke Nr. 1. Wir waren heute wieder mal in einem davon, nämlich im Obernbergtal. Es gehört zu jenen Seitenästen des Wipptals, die (noch) nicht von Hotelburgen dominiert werden, sondern die ihren ursprünglichen Charakter erhalten konnten. Hoch über dem Talschluss des Obernbergtals, wo es auch einen wildromantischen Waldsee gibt, thront der schroffe Obernberger Tribulaun, bewacht vom nicht minder imposanten Gschnitzer und dem Pflerscher Tribulaun. Um den Ausblick auf diese Gipfel so richtig genießen zu können, haben wir heute die benachbarte Rötenspitze auf 2.481 Metern Seehöhe erklommen. War der Himmel zunächst noch bedeckt, hat sich die Bewölkung genau rechtzeitig zu unserem Gipfelsieg gelüftet und den Blick auf ein faszinierendes Bergpanorama freigegeben. Die Rötenspitze ist ein guter Aussichtsberg - von dort aus sind die Stubaier Gletscher, die Berge des Inntals, die Zillertaler Alpen mit dem Olperer und sogar die Südiroler Dolomiten zu sehen.

Spiegelungen im glasklaren LichtseeAufgestiegen sind wir von Obernberg aus durch saftige Lärchenwiesen. Die werden nach wie vor bis auf 2.000 Meter Seehöhe bewirtschaftet. Das Heu, das auf den steilen Hängen meist händisch gemäht werden muss, wird nach alter Methode in kleinen Stadeln eingelagert. In den Wintermonaten holen die Bauern dieses duftende Futter dann mit dem Schlitten ins Tal. Ja, das ist wirklich noch so. Die Tiroler Bauern sind in den vergangenen Jahren zu so etwas wie bezahlten Landschaftspflegern geworden. Zumal in den wenig ertragreichen, bergigen Gebieten, in denen man jede Kartoffel einzeln anbinden muss, damit sie nicht ins Tal kollert. Das mühselige Mähen von Bergwiesen zahlt sich nach wie vor aus, weil es mittlerweile faire EU-Förderungen dafür gibt. Durch diese Wiesen also führte uns der Anstieg bis zu unserem ersten Ziel, dem Lichtsee, wo wir uns über die Spiegelungen im Wasser freuten. Nach einer kurzen Rast bei Tee und einem knackigen Apfel (die herrlich-säuerliche Sorte Gravensteiner), bereits aus heuriger Ernte, ging's dann weiter in Richtung Rötenspitze.

Rezept:
Zutaten:
250g Weizenmehl
125g Butter
150 ml Wasser
Salz

2 rote Paprika
2 gelbe Paprika
3 Zehen Knoblauch
250g Sauerrahm
3 Eier
50g Greyerzer
1 TL Peperoncinopulver
Salz, Pfeffer

Zubereitung:
Teig wie für die hier bereits ein andermal vorgestellte Tarte aux asperges zubereiten und blindbacken. Paprikaschoten im Backrohr grillen, bis die Haut schwarze Blasen bekommt und sich leicht ablösen lässt. In einen großen Gefrierbeutel geben, diesen zubinden und in Eiswasser tauchen, bis sich die Paprika zusammenziehen. Herausnehmen, Haut abziehen und in feine Streifen schneiden. Knoblauch schälen, halbieren und mit den Paprikastreifen in ein Sieb geben, abtropfen lassen. Unterdessen aus geriebenem Greyerzer, den Eiern und dem Sauerrahm einen Guss rühren, mit reichlich Salz, Pfeffer und dem gemahlenen Peperoncino abschmecken. Abgetropfte Paprika (ohne Knoblauch) auf den vorgebackenen Tarte-Boden geben, mit dem Guss bedecken und bei 180°C (160°C Umluft) rund 30 Minuten backen. Mit restlichen Paprikastreifen verzieren. Grüner Salat schmeckt hervorragend dazu!

Guten Appetit!

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