Ur-Tiroler Küche: Zillertaler Krapfen

zillertalerkrapfenIm Zillertal haben sich dieser Tage beim Gauderfest wieder mal Lokalprominenz plus Touristenmassen mit diesen Krapfen die Wänste vollgeschlagen. Als Unterlage, für den darauf folgenden, übermäßigen Bierkonsum, sozusagen. Schade drum, finden wir. Denn eigentlich sind Zillertaler Krapfen ganz etwas Köstliches, Traditionelles, Althergebrachtes (serviert auf den Bauernhöfen in Zeiten, in denen Schwerarbeit wie Heuen auf dem Programm stand). Dem Wertschätzung gebührt. Ja, das Zeug ist deftig. Ja, das Zeug füllt ab. Ja, das Zeug ist nix für KalorienzählerInnen. ABER: Das Zeug kann was. Richtig zubereitet, frisch genossen - ein Gedicht. Sie sollten allerdings den einen oder anderen Ratschlag beherzigen, LeserInnenschaft:
  • Bereiten Sie die Krapferl nur in der warmen Jahreszeit zu. Denn nur dann ist diejenige Ausdauer beim Lüften gewährleistet, die nötig ist, um den Kochgeruch wieder aus der Küche/Wohnung/dem Haus zu bringen.
  • Essen Sie die Krapferl mit den Händen - alles andere wäre a) affektiert und b) dem Geschmackserleben abträglich.
  • Halten Sie den Schnaps bereit. Nach dem Verzehr von ein, zwei oder gar drei dieser Krapfen werden Sie ihn benötigen. Wir empfehlen dafür Meisterwurz von hier.
Rezept:
Zutaten:
Für den Teig:
400g Roggenmehl
Wasser
etwas Butter
Salz
etwas Weizenmehl zum Ausrollen
Für die Füllung:
400g Kartoffeln
200g Topfen, 20% Fett
200g Graukäse
Buttermilch
1 Bund Schnittlauch
1 kleines Zwieberl
Salz, Pfeffer

Butterschmalz zum Herausbacken

Zubereitung:
Butter mit Wasser leicht erwärmen, sodass die Butter schmilzt. Mit Mehl und Salz zu einem Teig verarbeiten, der dann für mindestens eine halbe Stunde zum Rasten beiseite gestellt wird. Währenddessen werden die Kartoffeln gekocht, geschält und zerdrückt (wir machen das mit der Kartoffelpresse), um sie anschließend mit dem kleingekrümelten Graukäse, dem Topfen, dem gehackten Schnittlauch & der Zwiebel zu verrühren. So viel Buttermilch zugeben, dass eine sämige, aber nicht rinnende Konsistenz erreicht wird. Mit ausreichend (will in diesem Fall heißen: relativ viel) Salz und Pfeffer abschmecken. Teig zu einer langen Rolle mit einem Durchmesser von vier bis fünf Zentimetern formen. Ein Zentimeter dünne Scheiben abschneiden und auf einer bemehlten Arbeitsfläche möglichst dünn zu Kreisen ausrollen. Etwas Fülle (pro Krapfen nicht mehr als höchstens ein ordentlicher Esslöffel voll) daraufgeben, den Kreis in der Mitte zusammenklappen und die Teigränder gut andrücken, sodass sie beim Ausbacken nicht aufgehen. In heißem Butterschmalz schwimmend goldbraun ausbacken. Auf Küchenfolie abtropfen lassen und im 70 bis 90°C heißen Backofen warmhalten, bis alle Krapfen gebacken sind. Mit grünem Salat servieren. Wir mögen - unklassisch - einen Joghurt-Dip (Joghurt mit wenig Salz und Pfeffer) dazu. Quasi als Illusion von Leichtigkeit.
Und übrigens: Das schmeckt auch Kindern. Unser Junior hat sich sein Krapferl mehr als nur glücklich in die Backen gestopft!

Guten Appetit!

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