
Die Vorgehensweise, mit der man Reis zum Risotto veredelt, eignet sich auch für andere Getreide. So bietet sich beispielsweise die Gerste mit ihrer kernigen Textur dafür an. Erstmals "entdeckt" haben wir so ein Gerstotto im heurigen Sommer, im fabelhaften Restaurant des
Gasthaus Schwanen in Bizau im Bregenzerwald (eine kleine, aber wander- und spaziertechnisch umso feinere Ortschaft). Aber auch
Mark Bittman, Autor der unglaublich gut gemachten
New York Times-Beilage
Dining & Wine, hat kürzlich ein
Truthahn-Risotto statt mit Reis, mit Gerste zubereitet. Grund genug, die Sache auch in der genussmousse-Küche mal auszuprobieren. Von der Zutatenliste her haben wir uns an das gehalten, was wir im "Schwanen" rauszuschmecken vermeint haben. Die Zubereitung ergibt sich aus dem üblichen Prozedere beim Risotto-Kochen. Und das Ergebnis: Ein sehr köstliches Gerstotto, das von seiner Textur her dann aber doch nicht alle am genussmousse-Tisch überzeugen konnte. Herr genussmousse, dem die Variante mit Risotto-Reis deutlich lieber ist, beschrieb die Struktur des heute servierten Gerstotto nämlich leicht distanziert: "Das springt ja beim Kauen von den Zähnen!"
Rezept:
Zutaten:
250g Rollgerste
1 l Hühnersuppe
1/8 l Weißwein
1 kleiner Zucchino
1 Karotte
1 kleine Stange Lauch
1 kleine Zwiebel
Parmesan oder Grana Padano
1 EL Olivenöl
Butter
Pfeffer
Zubereitung:
Zwiebel fein hacken und im Olivenöl anschwitzen. Wenn die Zwiebel glasig ist, auch den Lauch dazugeben, kurz mitdünsten. Gerste dazugeben und unter Rühren gut anbraten. Mit Weißwein ablöschen, umrühren. Nun die in kleine Würferl geschnippelten Karotten dazugeben und unter beständigem Rühren nach und nach die heiße Hühnersuppe zugeben (genau wie beim Risotto-Kochen). Wenn die Gerste fast fertig (d.h. außen schlotzig und innen mit kernigem Biss) ist, auch den kleingewürfelten Zucchino dazu. Nochmals kurz köcheln und Butter und geriebenen Parmesan sowie grob gemahlenen Pfeffer unterrühren (nur wenn wirklich nötig auch Salz zugeben - Suppe und Käse sind aber meist so salzig, dass es das gar nicht mehr braucht). In vorgewärmte Teller geben und mit etwas Fenchelgrün oder Zucchinischnitzen verzieren.
Guten Appetit!
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