
Nun gibt es auch Zucchini aus heimischem Anbau. Knackig und frisch sind sie eine Verlockung, der wir beim Einkauf einfach nicht widerstehen wollen. Als Vorbild für das heute vorgestellte Zucchini-Rezept dient ein Gericht, das wir vor ein paar Jahren bei Gertrud und Mimmo Morelli in der Toskana erstmals gegessen haben. Die beiden leben einen Aussteigertraum auf einem Hof in der Nähe von
Gaiole in Chianti. Dort bauen sie ihr eigenes Gemüse an und beherbergen immer wieder BesucherInnen aus aller Welt. So auch uns. Eines abends haben die beiden am großen Gemeinschaftstisch hausgemachte "frittelle di zucchine" kredenzt. Die Dinger waren ein Gedicht: Im Geschmack changierend zwischen salzig und süß, in der Textur irgendwo zwischen außen knusprig und innen weich. Weil wir uns (leider) nicht einfach mir nix, dir nix in die Toskana beamen können, mussten wir dieses Mal selber ran und haben uns daran versucht, die Morelli-frittelle nachzukochen. Und siehe da: Das Ergebnis hat uns eigentlich ganz zufrieden gestimmt. Begleitend haben wir dazu übrigens eine erfrischende Kräutercreme serviert.
Ach ja: Hier noch ein Lektüre-Tipp für all jene, denen's hinter dem Herd zu heiß ist. Unser Lieblingsschreiberling der NYT, Mark Bittman, listet
101 Simple Meals Ready in 10 Minutes or Less auf.
Rezept:
Zutaten:
3 bis 4 kleine Zucchini
3 EL Weizenmehl
2 Eier
30g frisch geriebenen Parmesan
1 Prise Backpulver
Olivenöl zum Anbraten
Muskatnuss, Pfeffer, Salz
Für die Kräutercreme:
150g Speisetopfen 20% (Quark)
3 EL Yoghurt
2 EL Sauerrahm
Salz
aus dem Garten oder vom Balkon: frischer Rosmarin, Thymian und Basilikum
Zubereitung:
Zucchini in hauchfeine Julienne-Stifte schneiden (das ist der aufwendige Teil des Rezepts, lohnt sich aber, weil dadurch entsteht erst die gewünschte Textur). Salzen, in ein Sieb geben und 2 Stunden lang abtropfen lassen. Eier mit Mehl, Parmesan, den Gewürzen und einer Prise Backpulver verquirlen und gut mit den Zucchini-Stiften vermischen. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen (eine beschichtete Pfanne ist hier zu empfehlen, denn dann benötigt man/frau nicht soviel Öl), mit einem Esslöffel kleinen Portionen von der Zucchini-Mischung hineingeben, flachdrücken und auf beiden Seiten goldbraun anbraten. Für die Kräutercreme Topfen, Yoghurt und Sauerrahm miteinander verühren. Kräuter waschen, feinhacken und mit etwas Salz unterheben.
Weinbegleitung:

Da offenbar auch unsere Weinempfehlungen LeserInnen finden (wir würden gerne mehr über die Schätze aus Eurem Weinkeller lesen, liebes
lamiacucina-Team!), heute wieder mal ein Ausflug in die Welt der Önologie (oder zumindest das, was wir mit unseren bescheidenen Kenntnissen auf diesem Gebiet dafür halten). Zu den frittelle haben wir ein Fläschchen "Ribolla gialla" von
Thomas Kitzmüller genossen. Der noch relativ junge, aber umso engagiertere Weinbauer mit schönen Weingärten im Collio ist in
Cormons im Friaul zuhause. International punktet er immer wieder mit seinen Weißweinen, wie etwa dem Tocai friulano (dazu ein andermal mehr). Ein Geheimtipp ist aber seine "Ribolla gialla", ein luftig-leichter, hellgelber Wein aus einer der ältesten Rebsorten, die im Friaul angebaut werden. Die wenigen Flaschen, die Thomas Kitzmüller davon produziert, sind meist bereits im Mai bereits ausverkauft. Zu Recht, denn dieser frische und spritzige Wein mit fein zitroniger Note ist das ideale Sommergetränk. Ach, hätten wir doch bloß mehr davon ergattert!
Guten Appetit!