Aus dem Wok: Pfeffriges Rindfleisch mit Zwiebeln
Wenn's draußen langsam warm wird und die ersten, ordentlichen Sonnenstrahlen vorwitzig mit den Nasenspitzen spielen, ist's vorbei mit langen Kochorgien. Dann muss es flott gehen. Also raus mit dem Wok und los geht's. Ein bisschen Vorbereitungszeit braucht unser heute vorgestelltes Gericht, doch die kann problemlos bzw. muss sogar schon am Vorabend (nach Sonnenuntergang) investiert werden. Das Vorplanen lohnt sich: Ein herrlich wohlschmeckendes Gericht. Viel runder, voller, als die vermeintlich banalen, dominanten Grundzutaten Rindfleisch, Pfeffer & Zwiebeln auf den ersten Blick vermuten lassen. Und so ganz anders, als diese Kombination schmecken würde, wäre sie nach hiesigen Kochgepflogenheiten zubereitet.Rezept:
Zutaten:
350g Rinderhuft
2 große, gelbe Zwiebeln
1,5 EL schwarzer Pfeffer
1 TL Piment
4 cm frische Ingwerwurzel
1 Zehe Knoblauch
2 EL Fischsauce
2 EL Sojasauce
2 EL Zucker
2 EL Sesamöl
1 Bund Frühlingszwiebeln
Zubereitung:
Rinderhuft gegen die Faser in feine Scheiben/Streifen schneiden (am besten geht das, wenn das Fleisch leicht angefroren ist). Pfeffer & Piment grob mörsern. Ingwer & Knoblauch kleinhacken. Zwiebeln in feine Scheiben schneiden. Alles miteinander mit dem Zucker, der Fisch- & Sojasauce sowie einem EL vom Sesamöl in eine Schüssel geben, gut durchmischen und im Kühlschrank über Nacht marinieren. Am nächsten Tag die Frühlingszwiebeln putzen, der Länge nach halbieren und in 3 cm lange Stücke schneiden. Das marinierte Fleisch im Wok in mehreren Portionen unter Rühren braten. Dann sind die Frühlingszwiebeln dran. Anschließend das Fleisch wieder zugeben, sodass es nochmal schön warm wird. Eventuelle Mariniersaucereste können jetzt auch noch dazugegeben werden. Mit Basmatireis servieren.
Guten Appetit!
reibeisen - 24. Mär, 20:57
Gestern musste es wieder mal schnell gehen. Selbst zum Einkaufen blieb keine Zeit. Also hieß es abends: Kühlschrank auf und begutachten, was da noch so lagert. Die Ausgangssituation war eh recht entspannt. Es gab nämlich Lauch, Karotten, eine gelbe Paprikaschote, Chilis und Eier. Außerdem standen vom Krampus noch ein paar Erdnüsse rum. Ingwer, Knoblauch und Gewürze gehören zu unserer Küchengrundausstattung und sind eigentlich immer in ausreichender Menge vorhanden. Alles zusammengenommen ergab das dann eine pipifeine Gemüsepfanne. Serviert wurde die chose mit Naturreis, den wir in Gemüsebrühe weichgegart hatten.
Irgendwie schafft es beinahe jedes Jahrzehnt, quasi prototypisch durch ein Gericht oder eine Art von Gerichten repräsentiert zu werden. Da war beispielsweise der (damals noch exotische) Toast Hawaii in den 1960ern, der bieder-fade Hackbraten mit Ei und Gurkerl in den 1970ern und der fitnessorientierte Salat mit Putenbruststreifen in den toughen 1980er-Jahren. Die postmodernen 1990er waren schließlich von den - freilich etwas beliebigen - Multikulti-Einflüssen aus der ganzen Welt (wie hieß das damals so schön: Es lebe die Vielfalt, oder?!) geprägt. Versinnbildlicht in einem Küchengerät, das seither in fast keinem Haushalt mehr fehlt: dem Wok. Der steht natürlich auch bei uns herum und sammelt Staub. Damit wir ihn nicht rauswerfen müssen, werfen wir ihn lieber selbst ab und zu mal an und braten darin ein schnelles und dennoch schmackhaftes Wok-Gericht. Wie beispielsweise dieses Huhn mit Honig und Mandeln.
Zitronengras, das Lieblingskraut des bohemien bourgeois und zugleich eines seiner Erkennungsmerkmale, überzeugt eigentlich nicht in allen Rezepten und Kombinationen. In dieses Rindfleisch aus dem Wok passt es aber so gut, dass wir uns am liebsten reinlegen und in der Sache baden würden. Das Rezept stammt von den